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ausgezogen, die Köpfe abschlugen. Dann schickten sie im ganzen Lande Boten herum mit der Nachricht, die Feinde seien in der Schlacht gefallen. Die erbeuteten Rüstungen hingen sie im Tempel der Astarte als Weihgeschenke auf, die Leiber aber schlugen sie vor den Mauern der Stadt Bethsana, die jetzt Skythopolis heisst, ans Kreuz. 375 Als aber die Einwohner von Jabis im Lande der Galaditer vernahmen, den Leibern des Saul und seiner Söhne seien die Köpfe abgeschlagen worden, hielten sie es für unwürdig, sie unbeerdigt liegen zu lassen. Deshalb brachen die tapfersten und verwegensten Männer, deren diese Stadt viele zählte, auf und marschierten die ganze Nacht hindurch bis nach Bethsana. 376 Dort machten sie sich an die Stadtmauern heran, holten die Leiber Sauls und seiner Söhne herunter und trugen sie nach Jabis, ohne dass die Feinde sie daran hinderten, sei es weil sie dies nicht wagten, sei es, weil sie dazu nicht imstande waren. 377 Darauf bestatteten die Jabisener unter Wehklagen die Leiber am schönsten Orte dieser Gegend, der Arura heisst, und sieben Tage lang beweinten sie dieselben mit ihren Weibern und Kindern, zerschlugen sich die Brust und trauerten um den König und seine Söhne so tief, dass sie weder Speise noch Trank zu sich nahmen.

(9.) 378 Das war das Ende des Saul, ganz wie Samuel es vorhergesagt hatte, weil er die Gebote Gottes hinsichtlich der Amalekiter übertreten, den Hohepriester Achimelech nebst dessen ganzer Verwandtschaft getötet und die Priesterstadt zerstört hatte. Er regierte bei Lebzeiten Samuels achtzehn und nach dessen Ableben noch weitere zweiundzwanzig Jahre, und er schied auf die angegebene Weise aus dem Leben.

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 389. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/388&oldid=- (Version vom 23.9.2020)