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wieder andere, als sie vom Weinrausche in Schlaf gefallen waren. Diejenigen aber, die ihre Rüstung noch anlegen konnten und sich zur Wehr setzten, wurden ebenso leicht umgebracht. 364 Dieses Blutbad dauerte vom Morgen bis zum Abend, sodass nicht mehr als vierhundert Amalekiter am Leben blieben, die sich auf ihre Kamele setzten und so entflohen. Alles aber, was die Feinde geraubt, nahm ihnen David wieder ab, auch seine und seiner Krieger Gattinnen. 365 Als nun die Schar wieder umkehrte und an den Ort kam, wo sie die zweihundert Mann zur Bewachung der Bagage zurückgelassen hatte, weigerten sich die vierhundert, die Beute und den übrigen Raub mit ihnen zu teilen, weil sie zu feige gewesen seien, den Feind mit zu verfolgen; sie meinten, diese müssten schon zufrieden damit sein, dass sie ihre Weiber und Kinder wiedererhalten hätten. 366 Diese Meinung tadelte aber David als ungerecht; denn da Gott ihnen dazu verholfen habe, sich an ihren Feinden zu rächen und ihre ganze Habe wiederzuerlangen, so sei es billig, dass alle Krieger gleichmässig an der Beute Anteil bekämen, zumal da die anderen ja das Gepäck zu bewachen gehabt hätten. 367 Seit dieser Zeit galt das Gesetz, dass diejenigen, welche die Bagage bewachten, denselben Anteil von der Beute erhielten, wie die, welche in den Kampf gezogen waren. Als nun David nach Sekela gekommen war, schickte er allen Verwandten und Freunden vom Stamme Judas einen Teil von der Beute zu. So verhielt es sich mit der Plünderung von Sekela und der Niedermetzelung der Amalekiter.

(7.) 368 Als nun die Palaestiner mit den Hebräern zusammenstiessen, blieben sie nach heisser Schlacht Sieger und machten viele Hebräer nieder. Der König Saul und seine Söhne stritten tapfer und mit grosser Ausdauer und suchten ihren Ruhm nur darin, unverzagt zu kämpfen und schön zu sterben. 369 Sie durchbrachen die feindliche Schlachtlinie und richteten unter den Palaestinern ein gewaltiges Blutbad an, doch erlagen sie endlich der Übermacht. Sauls Söhne waren Jonathas,

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 387. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/386&oldid=- (Version vom 23.9.2020)