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kann mir gemacht werden, und es wäre auch meiner Tochter viel angenehmer wie das gebräuchliche Heiratsgut, wenn sie sich mit einem Manne verheiraten könnte, der einen so herrlichen Beweis seines Sieges über die Feinde beibrächte.“

(3.) 203 Als David das vernahm, freute er sich sehr, da er glaubte, der König wolle wirklich in ein so nahes Verwandtschaftsverhältnis zu ihm treten. Und ohne erst zu überlegen, ob er die ihm gestellte Bedingung auch erfüllen könne oder nicht, ging er sogleich mit seinen Waffengefährten dem Feinde entgegen und machte sich an das Werk, das er als Heiratsbedingung zu leisten hatte. Da ihm nun Gott alles leicht und möglich machte, tötete er wirklich eine Menge Feinde, hieb sechshundert von ihnen die Köpfe ab, brachte sie dem Könige und verlangte dafür von ihm dem Vertrags gemäss die Hand seiner Tochter. 204 Weil nun Saul keinen Vorwand hatte, sein gegebenes Versprechen nicht einzulösen, und es für schimpflich hielt, als Lügner zu erscheinen oder als ob er hinterlistigerweise die Heirat versprochen habe, um den David durch ein so schweres Unternehmen in Lebensgefahr zu bringen, gab er ihm seine Tochter Michal zur Ehe.

Elftes Kapitel.
Saul trachtet dem David nach dem Leben. Jonathas’ Treue.

(1.) 205 Saul aber beruhigte sich hierbei nicht lange. Denn da er sah, dass David sowohl bei Gott als beim Volke beliebt war, konnte er sich der Befürchtung nicht enthalten, er möchte ihn um Königsthron und Leben bringen, wahrlich grosse Güter, davon auch nur eines zu verlieren schon ein grosses Unglück ist. Er gab deshalb seinem Sohne Jonathas und den Treuesten seiner Diener den Auftrag, ihn aus dem Wege zu räumen. 206 Jonathas

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 356. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/355&oldid=- (Version vom 23.9.2020)