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die wir unter deiner Führung nur zu Gebet, Opfer und Gelöbnis hier zusammengekommen sind. Wir wissen also keine andere Zuflucht als zu dir und zu Gott, den du bitten wollest, er möge uns aus den Händen der Palaestiner befreien.“ 25 Samuel hiess sie ganz beruhigt sein und versprach ihnen Gottes Beistand. Dann nahm er ein säugendes Lamm, brachte es für das Volk zum Opfer dar und bat Gott, er möge sie in der Schlacht vor der Macht der Palaestiner schützen und sie nicht wiederum ins Unglück stürzen lassen. Und Gott erhörte ihre Bitten, nahm das Opfer gnädig an und verhiess ihnen Sieg und Vermehrung ihrer Kraft. 26 Als nun das Opfertier noch auf dem Altare lag und noch nicht ganz verbrannt war, rückten die feindlichen Truppen aus ihrem Lager und rüsteten sich zum Kampf in der sicheren Hoffnung auf Sieg, da sie die Juden völlig machtlos wähnten, weil sie weder Waffen hätten noch sonst auf den Kampf vorbereitet seien. Die Sache nahm aber einen ganz anderen Ausgang, als man vorausgesehen hatte. 27 Denn zunächst liess Gott unter den Palaestinern die Erde erbeben und erschütterte dieselbe so heftig, dass sie keinen sicheren Schritt thun konnten, sondern hin und her schwankten und hier und da in neugebildete Erdspalten versanken. Dann erschreckte er sie durch heftige Donnerschläge und so schrecklich auf sie zuckende Blitze, dass es schien, als ob ihre Gesichter verbrannt würden, sodass sie die Waffen wegwarfen und flohen. 28 Samuel stürzte sich mit dem ganzen Volke auf die Fliehenden, tötete viele und verfolgte die übrigen bis zu einem Ort, der Korraea heisst. Hier richtete er als Wahrzeichen des Sieges und der Flucht der Feinde einen Felsblock auf, den er „den Starken“ nannte zum Zeichen, dass Gott ihnen Stärke gegen ihre Feinde verliehen hatte.

(3.) 29 Nach dieser Niederlage wollten die Palaestiner keinen Krieg mehr mit den Israëliten führen, sondern in furchtsamem Gedenken dessen, was ihnen zugestossen, Ruhe halten. Das Vertrauen aber, das früher die

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 322. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/321&oldid=- (Version vom 23.9.2020)