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Ruhm aber wuchs mehr und mehr, da keine seiner Prophezeiungen sich als trügerisch erwies.

Elftes Kapitel.
Schicksale der Söhne Elis, der heiligen Lade und des Volkes. Elis beklagenswerter Tod.

(1.) 352 Um diese Zeit überzogen die Palaestiner das Volk der Israëliten mit Krieg und schlugen ihr Lager bei der Stadt Apheka auf. Die Israëliten waren des Angriffs gewärtig, und so stiessen die beiderseitigen Heere am folgenden Tage zusammen. Den Sieg aber trugen die Palaestiner davon, und es fielen von den Hebräern gegen viertausend, während der Rest ins Lager zurückgetrieben wurde.

(2.) 353 In dieser grossen Bedrängnis schickten die Hebräer zu den Ältesten und dem Hohepriester und liessen bitten, die Lade Gottes möchte zu ihnen gebracht werden, damit sie durch deren Gegenwart die Feinde bewältigen könnten. Sie dachten jedoch nicht daran, dass der, welcher ihr Unglück beschlossen hatte, mächtiger sei als die Lade, die ja nur um seinetwillen verehrt werden musste. 354 Die Lade erschien, und mit ihr die beiden Söhne des Eli, denen der Vater befohlen hatte, ihm nie wieder unter die Augen zu treten, wenn die Lade genommen werden sollte, und sie dann noch nicht des Lebens überdrüssig seien. Phineës versah damals schon den priesterlichen Dienst, da der Vater seines eigenen hohen Alters wegen ihm denselben übertragen hatte. 355 Die Hebräer schöpften nun neuen Mut und hofften bei Anwesenheit der Lade der Feinde Herr zu werden; der Palaestiner dagegen bemächtigte sich Furcht und Bestürzung, da sie in der Lade einen besonderen Schutz für die Israëliten erblickten. Die Sache nahm jedoch eine ganz andere Wendung, als man beiderseits erwartet hatte. 356 Denn als es zur Schlacht kam, verblieb der Sieg, den die Hebräer erhofft hatten, bei den Palaestinern, wogegen

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 313. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/312&oldid=- (Version vom 23.9.2020)