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sprechen; für jetzt mag es bei dem Gesagten sein Bewenden haben.

Elftes Kapitel.
Von den Reinigungen.

(1.) 258 Moyses sonderte den Stamm der Leviten von der Gemeinschaft des Volkes ab und bestimmte ihn zum heiligen Dienst. Er reinigte sie mit Quellwasser und durch Opfer, welche bei solchen Gelegenheiten Gott dargebracht zu werden pflegen. Und der Fürsorge der Leviten vertraute er an die Hütte, die heiligen Geräte und die Decken der Hütte, und er befahl ihnen, den Priestern nach deren Vorschrift zu dienen. Denn sie waren Gott geweiht.

(2.) 259 Auch unterschied Moyses, welche Tiere man essen dürfe und welche nicht. Hierüber will ich jedoch bei späterer Gelegenheit mich verbreiten, desgleichen auch über die Gründe, warum er diese Vorschriften gab. 260 Den Genuss des Blutes aller Tiere verbot er, weil er glaubte, dass in ihm die Seele und der Geist enthalten sei. Weiterhin untersagte er den Genuss krepierten Viehes, auch des Netzes und Fettes der Ziege, des Schafes und des Rindes.

(3.) 261 Die Aussätzigen und an Samenfluss Leidenden schloss er aus der Gemeinschaft der anderen aus; desgleichen durften auch die Weiber während ihrer monatlichen Reinigung nur abgesondert wohnen bis zum siebenten Tag; alsdann galten sie wieder als rein und durften wieder mit anderen verkehren. 262 Auch wer ein Leichenbegängnis besorgt hatte, musste ebenso lange dem Verkehr mit anderen fernbleiben. Hatte jemand über diese Anzahl Tage hinaus die Verunreinigung, so musste er der Vorschrift gemäss zwei weibliche Lämmer opfern und eins davon verbrennen, das andere aber den Priestern geben. 263 In gleicher Weise mussten die opfern, die am Samenfluss litten. Derjenige, der im Schlafe den Samen verloren, wurde durch Waschung in kaltem

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/178&oldid=- (Version vom 4.8.2020)