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Docent kauft in irgend einem Laden Wurst, und unterhält sich mit dem Ladenmädchen. Eine Professorsfrau geht vorbei, stolz und prüde, Minerven vergleichbar. Sie errötet vor Scham. Am nächsten Nachmittag ist Kaffeegesellschaft, und das Liebesverhältnis wird mit Entrüstung zur Sprache gebracht. Wenige Tage später erfährt man in einer andern Gesellschaft schon von einem Kinde, acht Tage später von Zwillingen. Zwei bis drei Wochen muss diese Angelegenheit den Gesprächsstoff abgeben, bis eine neue Sache an ihre Stelle tritt. Ein Jahr später erinnert sich jemand, der schaden will, in der Fakultät, dass einmal eine unangenehme Geschichte gespielt habe. Weiter. Ein Professor fährt öfters nach einer benachbarten Stadt, weil ihm dort das Bier besser schmeckt. Nachdem er zweimal dort gesehen worden war, stand es fest, dass er dort ein Schätzchen wohnen habe, dem seine Besuche galten. Jeder College nahm darauf einen Eid. Weiter. Von einem andern, der seine Frau über alles liebte, wurde Jahre lang geglaubt, als die Frau krank wurde, dass sie täglich von ihrem Manne braun und blau geschlagen würde. Dies versicherten mit tiefem Schmerz die Männlein und die Fräulein. Wieder ein anderer stand in dem Ruf, dass er verunglückte Beafsteaks oder Cotelettes seiner Frau an den Kopf oder zum Fenster hinaus auf die Strasse zu werfen pflege. Wieder bei einem andern, der des Abends drei oder vier Schoppen Bier zu trinken pflegte, verwandelten

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Hans Flach: Der deutsche Professor der Gegenwart. Leipzig 1886, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Flach_Der_deutsche_Professor.djvu/228&oldid=- (Version vom 18.8.2016)