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dienenden Kameraden derselben Promotion ist. Ausserdem aber kommt der württembergische Stipendiat viel zu früh und zu unreif aus dem elterlichen Haus und entbehrt besonders die Lenkung der weicheren Mutter, so dass er sein ganzes Leben hindurch die einer zu frühen Alumnatserziehung anklebende Rohheit und Formlosigkeit beibehält, die sich vorzugsweise auch in dem vollständigen Mangel eines feineren Taktgefühls ausspricht. Es wird daher nicht zu viel gesagt sein, wenn der abschreckende Eindruck, den der Württemberger vorzugsweise auf den besser erzogenen Norddeutschen zu machen pflegt, vorzugsweise auf die aus den Seminaren und dem evangelischen Stift stammenden Beamten zurückgeführt wird, die das meiste in der Unerzogenheit leisten. Es wird aber ebensowenig zu bestreiten sein, dass die ungeheure Selbstüberschätzung und Selbstberäucherung, an welcher fast alle Württemberger chronisch leiden, am meisten beeinflusst ist durch die ehemaligen Stiftler, welche fast ausschliesslich die württembergischen und sonstigen süddeutschen Blätter zu versorgen und von den unbedeutendsten einheimischen Persönlichkeiten, besonders in der Form ausgedehnter Nekrologe spaltenlange Artikel zu fabriciren pflegen, während sie den nichtschwäbischen Erscheinungen eine sehr geringe Aufmerksamkeit schenken, dieselben leicht unterschätzen oder überhaupt sich keine Mühe geben, sie kennen zu lernen.

Aber auch darin ist diese schwäbische Einrichtung

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Hans Flach: Der deutsche Professor der Gegenwart. Leipzig 1886, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Flach_Der_deutsche_Professor.djvu/194&oldid=- (Version vom 17.8.2016)