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dieselbe Entscheidung für die schwäbischen Stiftler bereits in Tertia statt, worauf alle Bewerber ein sehr umständliches Landexamen in Stuttgart durchmachen müssen (das sie dann in Begleitung ihres Vaters oder der Mutter auf mehrere Tage besuchen müssen), nach welchem die besten zunächst in eines der vier niederen Seminarien des Landes (Blaubeuren, Maulbronn, Urach, Schönthal) untergebracht werden. In diesen Seminaren, welche zusammen einem vierjährigen Curs des Obergymnasiums entsprechen, beginnt bereits das Staatsstipendium, da hier dem Schüler umsonst Wohnung, Lebensunterhalt und Unterricht zu Theil wird. Den Unterricht selbst geben Professoren und Repetenten, wobei der Lehrplan etwas freier zu sein pflegt, als derjenige der Gymnasien. Besonders wird hier für die schwäbische Liebhaberei, die Philosophie, mehr gethan, und damit hier bereits der Grundstein zu jener verschwommenen, undisciplinirten und träumerischen schwäbischen Art gelegt, welche jedem Detailstudium und jedem systematischen Arbeiten abhold ist.

Nach Beendigung des vierjährigen Pensums in den niederen Seminaren wird dann noch ein Concursexamen in Stuttgart abgelegt, nach welchem erst diejenigen, welche es bestanden haben, in dem Tübinger Stift Aufnahme finden.

Vergleichen wir die Verfassung dieses Instituts mit derjenigen der Berliner Pepiniere, so ist beiden gemeinsam der Studienplan, nach welchem die einzelnen

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Hans Flach: Der deutsche Professor der Gegenwart. Leipzig 1886, Seite 180. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Flach_Der_deutsche_Professor.djvu/188&oldid=- (Version vom 18.8.2016)