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durch den Staat werden die zahlreichen Ungerechtigkeiten im akademischen Docententhum aus der Welt geschafft werden, welche sich heute an einzelnen Hochschulen chronisch eingebürgert und aus gelehrt und arbeitsam sein sollenden Professoren aufgeschwollene Päpste gemacht haben, welche im Vollgefühl ihrer Souveränität ihren Bauch durch die Strassen des Professorendorfs tragen und herabsehen auf die kleinen akademischen Mitbürger, deren Wohl und Wehe von ihrem Machtwort abhängig gemacht ist.


XVII.
Der akademische Ehrenrath.

In den heutigen Universitätsverhältnissen sind zweierlei Dinge, welche vorzugsweise der übrigen kultivirten Welt in die Augen fallen und Anstoss erregen, weil sie in allen andern Berufsarten unmöglich sind und nicht ohne verhängnissvolle Folgen für die Mitwirkenden entstehen könnten. Das erste besteht in der Polemik, mit welcher sich die deutschen Professoren über ihre wissenschaftlichen Leistungen in den Anzeigeblättern und, wo politische Differenzen hinzukommen, auch in der Tagespresse zu behandeln

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Hans Flach: Der deutsche Professor der Gegenwart. Leipzig 1886, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Flach_Der_deutsche_Professor.djvu/178&oldid=- (Version vom 18.8.2016)