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anderes! Ein Professor kann leben, wie er will, aber ein Docent soll leben, wie es seinen Universitätspäpsten gefällt, und wenn er das nicht thut, dann – muss er hungern! Sollen wir Beispiele anführen? Hoffentlich verlangt man es nicht.

Aus diesem Grunde haben es die Assistenten und Docenten an gewissen Universitäten am besten, wann sie Handlangerdienste thun oder der Frau Professorin den Wein und das Bier abfüllen, oder die Kinder abhalten, wenn die Kindermagd zu einer Hochzeit geladen ist, oder die Briefe an die Briefschalter tragen. Das ist höchst vorsichtig und weise gehandelt! An manchen Universitäten machen die chemischen Docenten in ihren Laboratorien, wenn ein Maskenfest in Aussicht steht, wochenlang Goldblättchen oder etwas ähnliches, um die Gebieterin ihres Chefs zu erfreuen, an deren Gunst ihnen meist mehr gelegen ist, wie an Lehre und Wissenschaft. Denn jene ermöglicht ein weit schnelleres Avancement, als diese! Warum also nicht Goldblättchen machen? Maskenpuppen zimmern und bekleben? Und ähnliches? Desto rascher kommt der Extraordinarius, und wenn man sehr artig ist, gleichzeitig – eine anständige Renumeration.

Mit allen diesen Gefahren ist aber schon das Urtheil über diese ganze Einrichtung gesprochen. Man soll keinen Zustand dulden, bei welchem der einzelne das Opfer seines Nebenmenschen werden kann. Folgender Fall trug sich vor einigen Jahren an einer grössern Universität Süddeutschlands zu.

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Hans Flach: Der deutsche Professor der Gegenwart. Leipzig 1886, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Flach_Der_deutsche_Professor.djvu/172&oldid=- (Version vom 18.8.2016)