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Sehen wir uns einen andern Cliquenhäuptling einer kleinen Universitätsstadt an. Stolz schreitet er durch die Strassen, bewundert von allen, denn sein Name prangt auf einigen Prachtwerken. Ein zartes, weisses Shawltuch flattert um den kostbaren Hals, und schräg sitzt der Hut auf dem kahlen Kopfe, erinnernd an die grossen Künstler der Fontana Trevi. Er fahndet ängstlich auf junge Männer, um sie der schmachtenden Gattin zum Abendbrod einzuladen, Studenten, Assistenten, Docenten, denn sie hat schon nach dem ersten Jahr an dem hohlen Pathos und den süsslichen Phrasen ihres Gatten genug gehabt. Findet er die Jugend, so hat er einen angenehmen Abend, denn die Gebieterin ist bei guter Laune. Findet er sie nicht, so muss er das Corset schnüren, oder Strickbaumwolle halten oder Stiefeletten in die Küche tragen oder den Ofen heizen. Der Abend wird nicht erfreulich für ihn, und ich fürchte, dass er mehrfache Dummköpfe an seinen werthvollen Kopf geworfen bekommt. Kommt eine Facultätssitzung, so ermahnt die Gebieterin mit strengem Auge, was er zu thun habe, und glaubt sie, dass ihr jemand nicht wohl will, so befiehlt sie dem grossen Gemahl, das Grüssen einzustellen. Wehe ihm aber, wenn er nicht folgt! Dann bekommt er Stubenarrest, der Hausschlüssel wird genommen, und Abends bettelt er fröstelnd an der Thür des Wohngemachs, dass ihm aufgeschlossen werde.

Ist die Stimmung des Ortes einer kirchlichen

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Hans Flach: Der deutsche Professor der Gegenwart. Leipzig 1886, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Flach_Der_deutsche_Professor.djvu/134&oldid=- (Version vom 17.8.2016)