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des akademischen Lebens eindringen willst, unterlass es nicht, Mitglied der Lobesassecuranzgesellschaft zu werden – denn sonst bringst Du es in Deinem Professorendörfchen zu nichts. Denn siehe, so wird es Dir im andern Falle ergehen!

Du arbeitest Monate lang an einem Vortrag, der auch nachher in der angesehensten Sammlung der Vorträge im Lande angenommen, abgedruckt wird und überall Beifall findet. Du verwendest den grössten Fleiss auf Sammlung und Verwerthung des Materials und auf die stylistische Durcharbeitung. Das Publikum wird erfreut sein, und Du wirst manches Angenehme hören und lesen. Aber die Versicherungsgesellschaft zuckt die Achseln. Sie fühlt sich geängstigt, dass etwas ohne sie und ihr nicht Angehöriges Beifall finden könnte; sie kann einen solchen Präcedenzfall nicht durchlassen. Die erste Assemblee ist da, und man isst gerade die Steinbutte. Einige noch grüne Docenten, die den Ton nicht kennen, loben den Vortrag. Da schüttelt die Sonne wehmüthig und schmerzlich das Haupt: „Zu viel Material! Keine geschickte Gruppirung! Habe mir viel mehr versprochen. Thut mir leid! Wird ihm hier nicht gerade nützen!“ Alle Gesellschaftsmitglieder haben genau dieselbe Bemerkung gemacht. Das Urtheil macht die Runde durch das Städtchen, die Unvorsichtigen lenken ein, es wird Dir mitgetheilt; die Versicherung siegt – und Du bist blamirt.

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Hans Flach: Der deutsche Professor der Gegenwart. Leipzig 1886, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Flach_Der_deutsche_Professor.djvu/127&oldid=- (Version vom 17.8.2016)