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Verschiedenheit, und der ruhige und zähe Ostpreusse, der ehrliche und schwerfällige Pommer unterscheiden sich von dem lebhaften und heissblütigen Rheinländer oder Badenser mehr, als diese vielleicht von den Romanen gewisser Gegenden. Im allgemeinen ist das Temperament der nördlichen Gebiete Deutschlands phlegmatischer, das der südlichen hitziger und sanguinischer, wobei nicht ausgeschlossen ist, dass wieder eine geographische Lage, wie das Wohnen auf einem Plateau oder am Meer oder bestimmte klimatische Einflüsse gewisse charakteristische Eigenschaften für sich erzeugen. Die Heimath der lebhaften Temperamente pflegt eine höhere Cultur zu haben, die der phlegmatischen eine grössere Intelligenz.

Die ernsteste Folge dieses Unterschiedes ist nun, dass die einzelnen Individuen, die an jenen Eigenschaften Theil nehmen, viel zu sehr geneigt sind, ihre Art für die richtige und allein normale zu halten, womit dann in den meisten Fällen die Unterschätzung eines abweichenden Wesens verbunden ist. Im Allgemeinen wird man die Beobachtung machen können, dass die lebhaften Temperamente sich von den phlegmatischen abgestossen fühlen, während diese auf jene herabzusehn pflegen, weil eine dauernd ausströmende Lebhaftigkeit gewöhnlich mit geringerer Durchbildung, mit grösserer Oberflächlichkeit, mit mehr Unkenntniss und grösseren Irrthümern gepaart zu sein pflegt. Für die exacte

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Hans Flach: Der deutsche Professor der Gegenwart. Leipzig 1886, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Flach_Der_deutsche_Professor.djvu/072&oldid=- (Version vom 18.8.2016)