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allgemeine Bildung der Philologen stets nach sehr subtilen Systemen neuerer Philosophen zu fragen.

Man wird nicht leugnen können, dass in alle diese Fehler die Practiker viel seltener verfallen werden, so dass deshalb die Prüfungen durch Practiker den Vorzug zu verdienen scheinen. Indessen zeigen sich auch bei ihnen Schattenseiten, die nicht zu unterschätzen sind. Als ein Hauptnachtheil pflegt angeführt zu werden, dass der Practiker in der Regel die Persönlichkeit des Candidaten gar nicht kennt und deshalb gar nicht im Stande ist, auf eine individuelle Richtung und Beschäftigung einzugehen, die dem Professor bei seinem Candidaten bekannt zu sein pflegt. Wenn dies auch zugegeben und als Nachtheil zugestanden werden muss, weil dadurch gerade sehr fleissige und befähigte Candidaten, wenn sie Unglück beim Examen haben, in eine ungünstigere Lage kommen können, als dies bei dem ihnen persönlich bekannten Professor der Fall wäre, so spricht doch andererseits wieder manches gegen ein solches Vertrautsein mit der Person des Candidaten. Wir erinnern uns besonders solcher Fälle bei juristischen Prüfungen, in denen die Candidaten im letzten Semester oder im letzten Jahr vor dem Examen es für zweckmässig gehalten haben, in die Familie des examinirenden Professors Eintritt zu erlangen, um als liebenswürdige Courmacher oder Tänzer eine Stellung zu erringen und gefeiert zu werden. In anderen Fällen wurde wieder allgemein behauptet,

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Hans Flach: Der deutsche Professor der Gegenwart. Leipzig 1886, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Flach_Der_deutsche_Professor.djvu/058&oldid=- (Version vom 18.8.2016)