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zusammenhängt, dass die Aerzte durchweg weit besser gestellt sind, als die Gymnasiallehrer und deshalb viel mehr kaufen können). Sehr viel höhere Honorare kommen nur bei Handbüchern vor, bei denen sofort auf einen grösseren Absatz gerechnet werden kann. Ein Buch, zu dem ein Gelehrter (abgesehen von der ganzen Vorbildung) mehrere Jahre angestrengten Arbeitens gebraucht hat; wird daher kaum 1000 bis höchstens 3000 Mark Honorar einbringen. Hier könnte nach unsrer Ansicht eine grössere Ausgleichung stattfinden, indem die grossen Verleger der deutschen Metropolen, welche in gesicherten und glänzenden Vermögensverhältnissen sich befinden, bei einem wirklich guten Buch, das aber den natürlichen Verhältnissen gemäss nur auf einen beschränkteren Leserkreis zählen kann, grössere Honorare bezahlen und dadurch etwas von dem Gewinn an die gelehrten Autoren abtreten, den sie von Schulbüchern, Handbüchern und belletristischen Werken haben, die doch nicht selten von unbedeutenden Autoren verfasst werden.

Thatsächlich liegen aber heute die Verhältnisse so, dass die Verleger gewöhnlich bei kleineren Monographieen Schaden haben (der aber in einem grossen Geschäft nicht sehr in die Wagschale fällt), dass aber bei einem einigermassen grösseren Werk, das sechs bis zehn Mark kostet, wenn eine Auflage verkauft wird, der Verleger nach Abzug der Kosten und des Honorars ein sehr gutes Geschäft gemacht

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Hans Flach: Der deutsche Professor der Gegenwart. Leipzig 1886, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Flach_Der_deutsche_Professor.djvu/035&oldid=- (Version vom 18.8.2016)