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Zusammenhang stehen würde, wie die jetzige Hochfluth derartiger Unternehmungen einem wirklichen Bildungsbedürfniss entspricht.

Zwei Mittel dürfte es geben, welche eine totale Aenderung und Besserung in diesen Verhältnissen herbeiführen könnten. Das eine ist kaum erreichbar – wenigstens voraussichtlich nicht in den nächsten Jahren – und hängt von der Beschaffenheit des deutschen Publicums ab, das andre ist erreichbar und liegt in der Hand der Verleger. Wenn das wohlhabende deutsche Publicum die Vornehmheit der Engländer und Franzosen in den besseren Lebensclassen hätte, bei denen es Ehrgeiz ist, eine gute Bibliothek zu besitzen und auch wissenschaftliche Bücher zu kaufen, die sie nicht einmal zu lesen beabsichtigen, so würde der Markt der wirklich wissenschaftlichen und gelehrten Bücher in Deutschland ganz andre Dimensionen annehmen, und die Verleger könnten von vorne herein diese Arbeiten mit grösserem Vertrauen begrüssen, unter denen es manche giebt, die in grösserer Anzahl in England als in Deutschland gekauft werden. Ein zweites Moment aber hängt gänzlich von den Verlegern ab. Die Honorare für wissenschaftliche Bücher liegen im Wesentlichen so, dass für Arbeiten aus den philosophischen Facultäten mit 15 Mark, 20–30 Mark, vielleicht auch einmal 40 Mark per Bogen bezahlt werden, aus den medicinisch-naturwissenschaftlichen Fächern vielleicht etwas höher von 30 Mark ab (was damit

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Hans Flach: Der deutsche Professor der Gegenwart. Leipzig 1886, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Flach_Der_deutsche_Professor.djvu/034&oldid=- (Version vom 18.8.2016)