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für selbständiges Arbeiten reichen jene Vorlesungen überhaupt in der Regel nicht aus. Viertens ist es für den Fall, dass ein sorgfältiges Quellenmaterial mitzutheilen angezeigt wäre, bei den heutigen Druckverhältnissen ein sehr einfaches Ding, solche Stellen abzudrucken und den Studenten in die Hand zu geben, oder in der Buchhandlung kaufen zu lassen, wie es schon viele Juristen heute mit den einzelnen Paragraphen thun, die früher durch Dictat mitgetheilt wurden. In keinem Fall kann es dem Zweck des akademischen Unterrichts entsprechen, stundenlang Material zu dictiren.

Die zweite Frage wird nun den eigentlichen Zweck des Vortrags ins Auge fassen müssen. Hierüber gehen nun die Ansichten weit auseinander, und mit dieser Frage steht gewöhnlich die Beschaffenheit der Hefte des Professors im engsten Zusammenhang. In früheren Zeiten wurde mehr ein wörtlich ausgearbeitetes Heft dictirt, besonders in den Ländern, in denen bei den Staatsexamina im wesentlichen auswendig gelernte Hefte verlangt wurden. Heute pflegen die Hefte mehr das Gerippe einer Vorlesung mitzutheilen, das am Rande mit Notizen und Zusätzen versehen ist. Doch giebt es noch heute so ausgearbeitete und ausgefeilte Hefte, die nach dem Tode des Professors sofort dem Druck übergeben werden könnten. Damals wurden die Hefte mehr ausgearbeitet nach einigen vorhandenen gedruckten Büchern über den Gegenstand, die zum

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Hans Flach: Der deutsche Professor der Gegenwart. Leipzig 1886, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Flach_Der_deutsche_Professor.djvu/012&oldid=- (Version vom 18.8.2016)