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wobei sie in ihrem Lobgesang prophetisch die hohe Bedeutung der Geburt ihres Sohnes ausspricht (1, 1–2, 10). Samuel wird in Silo zum Dienst des Heiligtums erzogen inmitten der gottlosen Söhne Elis: während er in Heiligkeit zum Diener Gottes reift, wird Eli und seinem Hause durch einen Propheten der Untergang verkündigt (2, 11–36). Später aber empfängt Samuel selbst vom HErrn die Offenbarung von dem künftigen Gericht Gottes über Eli und damit die eigene Berufung zum Propheten Israels (c. 3). Im Kriege über die Philister erfüllt sich die Weissagung; es ergeht das Gericht über Eli und sein Haus, sowie über Israel, das seine Bundeslade verliert (c. 4). Diese erweist sich nun im Lande der Philister als eine Schreckensmacht (c. 5), weshalb diese sie feierlich zurücksenden (6, 1–18). Die Lade offenbart in Bethsemes auch an Israel die Heiligkeit des über ihr thronenden Gottes und wird zuletzt in Kirjath Jearim aufgestellt (6, 19–7, 1). Nun erst bekehrt sich Israel durch Samuels Wort zum HErrn und nun erst gewinnt es Sieg über die Philister (7, 2–14). Samuel, der Prophet übt nun auch das Richteramt in Israel (7, 15–17).

 Zweiter Abschnitt c. 8–15: Das Königtum Sauls von seiner Wahl bis zu seiner Verwerfung.

 Israel sehnt sich nach Ruhe und fordert deshalb durch seine Ältesten von Samuel trotz der Abmahnung beharrlich die Einsetzung eines Königs (c. 8). 1. Der HErr gibt dem Volk in Saul einen König nach des Volkes Sinn, und Samuel salbt den neuen König (9, 1–10, 16); das Volk wählt ihn durchs Los, und nach seinem Siege über die Ammoniter wird er zu Gilgal in seinem Königtum bestätigt (10, 17–11, 15); Samuel aber hält seine letzte Rede an das Volk (c. 12). – 2. Aus der Geschichte der Regierung Sauls werden dann berichtet a) seine ersten siegreichen Kämpfe gegen die Philister, wobei er sich jedoch durch seine Glaubensschwachheit um Bestätigung seines Königtums bringt (13, 1–14, 46), b) seine übrigen Kriege und Familienverhältnisse (14, 47–52). – Endlich folgt 3. die Erzählung von seinem Ungehorsam gegen Gottes Befehl im Kriege gegen die Amalekiter mit der von Samuel ihm dafür angekündigten Verwerfung von seiten Gottes (c. 15).

 Dritter Abschnitt c. 16-31: Sauls Fall und Davids Erwählung. Davids Verfolgung durch Saul.

 Während Samuel auf Gottes Geheiß in der Stille den David zu Bethlehem zum König salbt (16, 1–13), weicht von Saul der Geist Jehovas und ein böser Geist fängt an, ihn zu schrecken; David muß kommen, um durch sein Saitenspiel des Königs Herz zu erheitern (16, 14–23). Bald darauf wird David durch seinen Sieg über Goliath dem Volke als Gottesheld bekannt (17, 1–54), von Saul zum Kriegsobersten ernannt und von Jonathan als Freund erwählt (17, 55–18, 5). Aber Sauls Eifersucht erwacht durch Davids Ruhm; er sucht ihn zu beseitigen (18, 6–30), so daß David endlich aus dem Hause Sauls zu Samuel entfliehen muß, wo Saul nun auch erschien, aber David nichts anhaben konnte (c. 19). Jonathan versucht vergebens die Aussöhnung.