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Alle Pracht umfloß den Thron des Königs und göttliche Herrlichkeit umstrahlte diesen Herrscher: – aber weil er im Handel ungerecht war, so wird das Feuer alle seine Pracht verzehren und er wird in Schmach enden (11–19). Auch über Sidon, welches Israel nachstellt, ergeht das Gericht der Vertilgung (20–24), während Israel, nachdem alle seine Feinde zu schanden geworden sind, am Ende sein Land besitzen und im Frieden wohnen soll (25–26).

 2. Ägyptens Selbstvergötterung wird bestraft werden. Seine Macht, auf welche Könige und Volk vertrauen, so daß sie es wagen, dem Volke Gottes ein Stab sein zu wollen, auf den es sich stützen möge, wird elendiglich zu nichte werden (29, 1–7): Das Schwert soll seine Bewohner treffen und das Land zur Wüste werden 40 Jahre lang (8–12), und obwohl Ägyptens Macht dann wieder ersteht, so soll sie doch fortan klein sein (13–16). Dies alles soll geschehen durch Nebukadnezar, welchem für die an Tyrus umsonst verschwendete Mühe die Reichtümer Ägyptens zur Entschädigung dienen sollen. Israel aber wird, während Ägypten erniedrigt, zu neuer Macht und Herrschaft emporblühen (17–21). Die Söldner Ägyptens werden erschlagen (30, 1–5), alle Stützen, auch die festen Städte, werden zum Schrecken von Kusch fallen (6–9) und das Land wird zur Wüste werden, weil Gott es in die Hand der Feinde gibt (10–12). Ägypten verliert seine Götter und seine Fürsten, alle seine altberühmten Städte fallen, alles wird vom Feuer des göttlichen Gerichts verzehrt und geht unter (13–19) und zwar immer (20–21). Die Ägypter werden zerstreut, Babel aber bekommt Macht über das Land (22–26). Sollte man aber an Ägyptens Geschick zweifeln, so weist der Prophet c. 31 auf Assurs Schicksal hin, welches von Gott gepflegt, zu seltener Höhe erwuchs, aber seiner Höhe sich überhob und darum von derselben herabgestürzt wurde, und zwar so, daß mit ihm alle seine Verbündeten fielen. Wie Assur fiel, so wird auch Ägypten fallen trotz aller seiner Macht und Herrlichkeit (c. 31). So folgt denn zum Schluß (c. 32) die Todenklage über Pharao, und zwar in zwei Absätzen: 1. Ägypten, das übermütige Seeungetüm, wird gefangen, ans Land gezogen, den Vögeln zur Speise und der Verwesung zum Raube überlassen: alles zum Schrecken Himmels und der Erde. 2. Dies aber wird geschehen durch den Kriegszug Nebukadnezars, welcher der ganzen Herrlichkeit Ägyptens ein Ende macht mit Schrecken (1–16). Der Schluß von c. 32 enthält ein dumpfes schweres Grablied, welches in sechs Strophen die Tragödie abschließt und darstellt, wie Pharao im Totenreich das Los aller Tyrannen teilt (17–32).

 Zweiter Hauptteil. Die Auferstehung Israels von den Toten c. 33–48.

 Erster Abschnitt: Die Wiederherstellung Israels in der Zukunft und die daraus sich erweisende Herrlichkeit des HErrn als des Weltregenten c. 33–39.

 1. Ezechiel wird angewiesen, nach Art eines Wächters sein Volk fleißig zu warnen, und zwar vor dem Gerichte des HErrn, indem er zugleich für das Seelenheil des Volkes verantwortlich gemacht wird (33, 1–9). Er soll das