Seite:Ferdinand Wilhelm Weber - Kurzgefaßte Einleitung in die heiligen Schriften (11. Auflage).pdf/174

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

in die Geschichte zurückkehrend, verkündet der Prophet, wie der HErr auch das Engelheer heimsuchen wird wie die Fürsten der Erde und sie verschließen läßt bis zum Tag des Gerichts (Apok. 20, 1–5), aber die Herrschaft geht über an Jehova, vor dessen Erscheinung der silberweiße Mond erröten und die glühende Sonne erblassen wird (21–23).

 2. Der vierfache Wiederhall der Herrlichkeit des HErrn c. 25–27, 6.

 a. Der Prophet, ans Ende der Tage versetzt, feiert das eben Geschaute in Psalmen und Liedern. Zuerst preist er Jehova, daß er die mächtige Weltstadt zerstört und sich der bisher bedrängten Gemeinde als Schutz und Schirm vor der Tyrannei der Weltstadt erwiesen hat (25, 1–5). Auf Zion offenbart sich das vollendete Reich Gottes und die Heiden nehmen teil an seiner Seligkeit. Da ist dann keine geistliche Blindheit, kein Tod und kein Leid mehr, keine Sünde und keine Schmach vorhanden (6–8). – b. Während Israel der Gnadengegenwart seines Gottes sich freut, erfährt Moab, der höhnische und hoffärtige Feind des Volkes Gottes, die Zornesoffenbarungen zur tiefsten Demütigung, und muß trotz aller seiner Ränke (11) untergehen (9–12). – c. Drüben im Lande Moab wird das Volk niedergetreten und seine hohen Burgen werden geschleift, Israel aber wohnt dann in einer unbezwingbaren Stadt, in welche Jehova das erneuerte Volk einziehen und im Frieden und in unerschütterlichem Gottvertrauen wohnen läßt (26, 1–7). Sehnsüchtig harrte die Gemeinde, daß der HErr seine Gerechtigkeit offenbaren und sie dadurch erlösen sollte, und nun ist’s geschehen (8–9). Es war ja offenbar, daß die Feinde Gottes sich nicht bekehren würden (10). Sie haben kein Auge für die Hand Gottes, so mußten sie die Rache Gottes fühlen (11). Gottes Volk aber wird nun einen unerschütterlichen Friedensstand genießen, denn die Tyrannei der Weltmacht ist zu Ende und die Tyrannen sind spurlos und auf ewig verschwunden, wogegen Israel wächst und gedeihet (12–15). Aber nochmals erinnert der Prophet an die Trübsalsnacht, welche der erschienenen Erlösung vorherging; immer hoffte die Gemeinde, daß die Rettung nun durchbrechen müsse, aber die Hoffnung ward zu schanden, und was Israel selbst zur Rettung that, das half nicht (16–18). Nun aber ist die Rettung da und nun werden auch die Bekenner Jehovas, die in den Drangsalszeiten starben, auferweckt, denn die Erde gibt die Toten wieder, um mit den noch im Leibesleben Befindlichen eine herrliche Gemeinde zu bilden (19). – Aus diesem Ende des Volkes Gottes zieht der Prophet für die Gemeinde die Mahnung, Israel solle sich zurückziehen von dem Schauplatz der Weltbegebenheiten, bis das Wetter des Zornes Gottes, mit dem er die zum Himmel schreienden Gewaltthaten rächen will, sich ausgetobt habe (c. 26, 20–21). Richten wird der HErr die Weltmächte Ägypten, Assur, Chaldäa, aber über sein Volk sich erbarmen. Dies führt der Prophet aus in einem Lied (27, 1 und 27, 2–5). Jehovas Gesinnung gegen die durch Drangsal geläuterten Gemeinde ist reine Liebe. Wehe den Feinden der Gemeinde! (27, 2–5). Die Gemeinde ist gesegnet und wird ein Segen für die Welt (6). vgl. Röm. 11, 12.