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 2. Psalmen Davids des Königs, und zwar a) Psalmen auf Anlaß der Einholung der Bundeslade: 24. 101. 15, vielleicht auch 132. b) Psalmen auf Anlaß der großen Verheißung 2. Sam. 7: 18? 20. 21. 8, 5 ff. 89. c) Psalmen auf Anlaß des syrisch-ammonitischen Krieges: 60.? 68.? 18.? 20. 21. 108. d) Psalmen auf Anlaß des Falles David (2 Sam. 11) und Buß- und Trost-Psalmen überhaupt: 51. 6. 32. 38. e) Psalmen auf Anlaß der absalomischen Verfolgung und überhaupt solche, in welchen die Klage über äußere Feinde vorherrscht: 3. 63. 11. 4. 41. 55, vielleicht auch 26. 27. 61. 62. 64. 39. 28. 140. 58. 5. 27. 141.

 3. Psalmen allgemeinen Inhalts, ohne kenntlichen Hintergrund zeitgeschichtlicher Ereignisse: 8. 29. 19. 65. 145. 103. 139.

 II. Inhaltsangabe, teils bloß nach dem Thema, teils nach dem Gedankengang.

 Erstes Buch. Ps. 1 bildet die Einleitung zum Psalter (s. Apostelgesch. 13, 33). Thema: das Glück des Frommen, vgl. Ps. 112. – Ps. 2. Von der Unüberwindlichkeit des Reiches Christi und seinem Siege über die Reiche der Welt. Vgl. 2 Sam. 7, 14. Jes. 7–12. Apok. 11, 15, 12, 10. Staunend sieht der Sänger die Völker und Könige gemeinsam wider Jehova und seinen Gesalbten sich erheben, um ihrer Herrschaft los zu werden (1–3). Dann vernimmt er im Geiste, wie Jehova mit den Empörern redet: Umsonst ist ihr Beginnen; es zerschellt an dem Ratschluß Gottes, vermöge dessen sein Gesalbter von Zion aus über die Völker herrschen soll (4–6). Der Gesalbte ergreift nun selbst das Wort und verkündet, was er kraft jenes Ratschlusses ist und was er vermag (7–9). Aus dem Geschauten und Gehörten zieht der Sänger nun die Nutzanwendung für die Großen der Erde, daß sie sich Jehova und seinem Sohne unterwerfen sollen, falls sie nicht untergehen wollen. – Ps. 3. Morgenlied; vielleicht gedichtet am ersten Morgen der absalomischen Verfolgung; – Ps. 4. Abendlied; vielleicht gedichtet an einem Abend nach längerer Dauer derselben Verfolgung. – Ps. 5. Morgengebet vor dem Gang nach dem Tempel, vielleicht aus der Zeit, als David schon Absaloms Verschwörung umgarnt war (2 Sam. 15, 1 ff.). – Ps. 6. – Gebet um endliche Hilfe in der großen Leibes- und Seelennot, die Gottes Zorn über David verhängt hat (1–8). in zuversichtlicher Gewißheit endend, daß die Feinde, die ihm zur Strafe sich erhoben, von ihm lassen müssen (9–11). Vgl. 2 Sam. 12, 11 ff. mit 2 Sam. c. 15 ff. – Ps. 7. Der unschuldig Verfolgte bittet Gott, daß er ihn errette. Vgl. 1 Sam. 22, 23; 23, 19; 26, 1. – Ps. 8. Ein messianischer Psalm typischer Art, vgl. Hebr. 2, sofern, was hier vom Menschen gesagt wird, sich allein in dem einen wahren Menschen, dem „Menschensohn“, darstellen wird. Jehova, dessen Herrlichkeit der Himmel droben widerstrahlt, hat nicht verschmäht, auch die Erde unten zur Stätte seiner Herrlichkeit und das schwache Menschenkind zum Werkzeug seiner Verherrlichung zu machen (1–3). Von verschwindender Kleinheit im Vergleich mit den Gestirnen ist der Mensch dennoch Gegenstand der göttlichen Aufmerksamkeit und Inhaber hoher gottverliehener Würde (4–6), denn Jehova hat ihn, als sein Abbild auf Erden, zum Herrn der Erdwelt gemacht