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Gemeinde (35, 1–19). Als er aber zuletzt, Gottes Wort nicht erkennend (v. 22), wider Necho zog, unterlag er im Kampf und starb. Das ganze Volk klagte um ihn (20–27). Joahas wurde nach dreimonatlicher Herrschaft der Gefangene Ägyptens; Jojakim, der Gottlose, wurde nach Babel geführt; ebenso auch Jojachin; Zedekia, der Abtrünnige und Verächter des Prophetenworts samt seinem abtrünnigen Volk führten das Ende herbei: Gott gab Jerusalem und das Heiligtum dem Verderben durch die Chaldäer Preis, das übrige Volk aber in die Gefangenschaft. Solche Verwüstung des Heiligtums währte aber nur eine Zeitlang, denn Kores gab, durch Gottes Geist dazu erweckt, die Erlaubnis, daß das Heiligtum wieder aufgebaut würde (c. 36).

 6. Inhalt des Buches Esra.

 Vorbemerkung. Esra war Priester und zwar von hochberühmter Abkunft; s. 7, 1–5, vgl. 1 Chr. 6, 3–15. Er war ein fertiger, im Gesetze Moses wohlbewanderter Schriftgelehrter 7, 6. Nach einer fünfmonatlichen Reise zog er mit etwa 2000 Exulanten, größtenteils aus levitischen Geschlechtern, im Jahre 458 in Jerusalem ein. Er kam in der Absicht, das mosaische Gesetz wieder in das Bewußtsein und Gemeinwesen des Volkes einzuführen, und war dazu durch ein überaus huldvolles Schreiben des Artaxerxes bevollmächtigt, welches ihm alle nur mögliche Unterstützung zusagte, vgl. 7, 25–28. Er vermochte zunächst nur die Mischehen abzustellen. Später wirkte mit dem gelehrten Esra der thatkräftige Nehemia.

 Im ersten Teile des nach Esra benannten Buches wird nun erzählt wie Cyrus im ersten Jahre seiner Regierung seinen jüdischen Unterthanen die Erlaubnis erteilte, in ihr Vaterland zurückzukehren, den Tempel wieder aufzubauen und den Opferdienst wieder herzustellen, und wie er diejenigen, die von dieser Erlaubnis Gebrauch machten, für dieses Unternehmen ausstattete (c. 1). Hierauf folgt das Verzeichnis der Zurückgekehrten (c. 2 vgl. Neh. 7, 5 ff.). Im weiteren hören wir dann von dem Tempelbau bis zur Feier der Grundsteinlegung (c. 3), von dem Verbot des weiteren Baues durch ein von den Samaritanern ausgewirktes Edikt des Artachschachta (c. 4) (gehört wohl in die Zeit des Nehemia; es handelt sich v. 6–23 um den Bau der „Stadt“, vgl. die Reihenfolge c. 6, 14–15), von der Fortsetzung des Baues auf prophetische Ermutigung trotz des Verbotes (c. 5); endlich von der Erlaubnis zur Fortsetzung durch Darius Hystaspes, von der Tempelweihe und der Passahfeier (c. 6).

 Der zweite Teil berichtet über Esras Thätigkeit. Zuerst wird Esras Bevollmächtigung zur Rückkehr durch den König Artaxerxes mitgeteilt (c. 7), dann folgt ein Verzeichnis der mit Esra Zurückgekehrten, die Nachholung von Priestern und Leviten und die glückliche Ankunft (c. 8), ferner Esras Buß- und Bittgebet wegen der häufigen mit heidnischen Weibern eingegangenen Mischehen (c. 9), und endlich der Vollzug der Auflösung dieser Mischehen (c. 10).

 7. Inhalt des Buches Nehemia.

 Vorbemerkung. Nehemia, der Mundschenk des Königs Artaxerxes,