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pries (c. 17, wie 2 Sam. c. 7). Die Verheißung von dem Bestand des Hauses Davids erfüllte sich: Gott gab dem frommen König Sieg allenthalben über alle seine Feinde; Ruhm und reiche Beute folgte, welche letztere er aber dem HErrn heiligte. Auch im Innern waltete er als mächtiger König und ordnete alles wohl (c. 18, vgl. 2 Sam. 8). Besonders herrlichen Sieg gab der HErr dem frommen König über die Ammoniter und Syrer (c. 19, s. 2 Sam. 10) und über die Hauptstadt der Ammoniter, Rabba (20, 1–3), und die übermütigen Philister (4–8). Als David durch die Volkszählung sündigte, demütigte er sich wieder vor dem HErrn und Gott gab ihm eine gnädige Strafe. Diese Strafheimsuchung aber wurde zum Anlaß, daß der Platz für den künftigen Tempel geweiht ward (c. 21). Gegen das Ende seines Lebens traf David noch umfassende Vorbereitungen zum Tempelbau. Er sammelte alles nötige Baumaterial, bestellte Arbeiter, und übergab jenes und überwies diese seinem Sohn Salomo, damit dieser den Tempel baue (c. 22). David hat auch die Leviten und Priesterschaft für den Dienst am Heiligtum organisiert (c. 23 und 24), sowie den Dienst der Sänger (c. 25), der Thorhüter, Schatzmeister und Richter (c. 26) geordnet. Ebenso organisierte er den Heeresdienst (27, 1–15), gab den Stämmen Häupter (16–24) und regelte die Verwaltung der königlichen Güter (25–31) sowie er die Reichsämter bestellte (32–34). Den Schlußstein seiner glorreichen Regierung aber bildete der Reichstag, den er ausschrieb, um dem Volk seinen Sohn Salomo als seinen Nachfolger und zugleich als den vom HErrn zum Bau des Tempels Erkorenen vorzustellen, das Volk zum Gehorsam gegen den HErrn zu ermahnen und endlich seinem Sohne die vom HErrn selbst stammenden Anweisungen zur Erbauung des Heiligtums und zum heiligen Dienst zu übergeben und ihn zu dem großen Werke zu stärken (c. 28), die Gemeinde aber aufzumuntern, nach dem Beispiel des Königs freiwillige Geschenke zum Tempelbau darzugeben. Dieser Aufforderung kam die Gemeinde so eifrig nach, daß David den HErrn preisen konnte, weil er dem Volke einen solchen Sinn gab. Der Tag endete mit Loben und Danken und mit der Bestätigung Salomos im Königtume Davids (29, 1–22). Die Regierung Salomos aber war glücklich und unangefochten. So glorreich war das Leben und das Ende des frommen, dem Dienste des HErrn ergebenen Königs David (23–30).

 Dritter Teil: Die Geschichte des Königs Salomo II, c. 1-9.

 Das zweite Buch der Chronik beginnt mit der Geschichte Salomos. Er eröffnete seine Regierung mit einer feierlichen Opferhandlung in Gibeon, dem Orte der mosaischen Stiftshütte und des Brandopferaltars (1, 1–6). Die Frömmigkeit erwiderte der HErr mit einer gnadenreichen Offenbarung, in welcher er Salomo für seine Regierung nicht bloß Weisheit, die er auf Gottes Aufforderung erbeten hatte, sondern auch Reichtum und Ehre verhieß, eine Verheißung, die sich reichlich erfüllte (7–17). Salomo trifft jetzt Vorkehrungen zum Tempelbau; er schließt mit dem König von Tyrus einen Vertrag um Werkleute und behauenes Bauholz vom Libanon (c. 2). Dann erbaut er das Tempelgebäude genau nach dem Bild der Stiftshütte, aber mit möglichster Pracht (c. 3),