Von den weissrussischen Sammlungen seien E. R. Romanov’s Бѣлорусскій сборникъ III, IV und VI (1887, 1891, 1901), P. W. Šejn’s Матеріалы для изученія быта и языка русскаго населенія сѣверозападнаго края II (1893), W. N. Dobrovoljskij’s Смоленскій этнографическій сборникъ (Записки Имп. Русск. Геогр. Общества по отд. этногр. XX) I (1891) und M. Federowski’s Lud białoruski na Rusi litewskiej (1897–1903, mehrere Bände) erwähnt. Das sind alles reiche Sammlungen, in welchen neben den eigentlichen Märchen auch Volksdichtungen anderer Art vorkommen. Romanov hat in seiner Sammlung oft nach einander mehrere Varianten von einem und demselben Märchen, bald in vollständiger, bald in gekürzter Form gegeben, bisweilen auch Hinweise auf einige andere russische Sammlungen. Ebenso finden wir auch bei Šejn verschiedene Varianten ein und desselben Märchens. Zu Romanov’s und Federowski’s Märchen stellt J. Polívka in den Nachrichten der Abteilung für russische Sprache (Bd. 8, 4, S. 340–62 und Bd. 9, 1, S. 424–47) und zu Šejn’s Märchen im Archiv für slav. Philologie (XIX 1897, S. 247–262) Anmerkungen zusammen. Romanov’s Märchen hat auch N. F. Sumtsov im Anhange zu Band LXXV der Записки Имп. Академіи Наукъ 4 mit Hinweisen versehen.
A. J. Gliński’s weissrussische Sammlung ist im Zusammenhang mit der polnischen Märchenliteratur schon besprochen worden.
Von den kleinrussischen Märchen sind viele veröffentlicht worden. 1869 und 1870 erschienen I. Rudčenko’s 2 Teile Народныя южнорусскія сказки, zusammen 137 Nummern enthaltend und etwas später M. P. Dragomanov’s Малорусскія народныя преданія и разсказы (1876). Besonders reichhaltig, 292 Märchen, sind P. P. Čubinskif’s Малорусскія сказки (1878) (Труды этногр.-статист. экспедиціи II). Aus späterer Zeit stammen B. D. Grinčenko’s
Antti Aarne: Übersicht der Märchenliteratur. Suomalaisen Tiedeakatemian Kustantama, Hamina 1914, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FFC14.djvu/60&oldid=- (Version vom 31.7.2018)