Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Bildung. Die Beschaffenheit des in die Stube Eindringenden, die sonst in den verschiedenen Fassungen erwähnt wird, bleibt da unbestimmt. Besitzer des Nachtquartiers ist er überall in der Form B. Was wiederum den Bär betrifft, hat er, ebenso wie in einigen A-Varianten, hier zweimal den Platz des Wolfes eingenommen.

Um die Ursprünglichkeit rivalisieren also Wolf, Räuber und Teufel. Wenn die Zahl der Varianten die Frage entschiede, repräsentierte der Teufel die ursprüngliche Form, aber bei der Durchsicht des Verzeichnisses ist leicht zu bemerken, dass die grosse Menge der Teufel-Varianten auf der Häufigkeit der finnischen Aufzeichnungen beruht. Die Teufel-Fassung erscheint nur an bestimmten Orten: in den skandinavischen Ländern, in Finland und Polen (SU 1 stammt aus Galizien nahe der polnischen Grenze), wozu sie einmal in Estland aufgezeichnet worden ist. Der Riese in der deutschen Variante GG 2 dürfte ein in seinem Ursprung von den Teufel-Varianten unabhängiger Fall sein. Die Teufel-Fassung ist also unbekannt im grössten Teil von Mitteleuropa, in Südeuropa, auf den Brittischen Inseln und, weil sie nicht zu der in Russland verbreiteten Form A gehört, auch in Osteuropa. Was die Wolf- und Räuber-Fassungen anbelangt, kann man dagegen von beiden sagen, dass sie das ganze Gebiet des Märchens beherrschen, obgleich die letztere häufiger ist. Um zu ermitteln, welche von diesen Fassungen in der Form B ursprünglich ist, muss die Aufmerksamkeit auf folgende Umstände gelenkt werden: a) Das Märchen ist ursprünglich offenbar ein Abenteuer zwischen den Haustieren und den Tieren des Waldes gewesen. b) So verhält es sich in allen älteren literarischen Varianten, von denen zwei aus dem 12. und zwei aus dem 16. Jahrhundert stammen, und in ihnen allen erscheint ausserdem als der in das Haus Eindringende ein und dasselbe Tier, nämlich der Wolf. Nach den literarischen Varianten kann man auch schliessen, dass die Räuber-Fassung zu dieser Zeit

Empfohlene Zitierweise:
Antti Aarne: Leitfaden der vergleichenden Märchenforschung. Suomalaisen Tiedeakatemian Kustantama, Hamina 1913, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FFC13.djvu/80&oldid=- (Version vom 31.7.2018)