Seite:Experimental-Untersuchungen über Elektricität 30.pdf/2

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Einige dieser Umstände sind Gegenstand meiner Untersuchung gewesen.


§. 38. Beständigkeit der Differential-Magnekrystallkraft in verschiedenen Medien.

3365. Wenn aus einem Kalkspath- oder Wismuthkrystall eine Kugel (oder Cylinder) gebildet und in einer besonderen Richtung im Magnetfelde aufgehängt wird, so stellt sie sich mit beträchtlicher Kraft ein, wogegen sie, wenn sie aus amorphem, oder körnigem kohlensaurem Kalk oder Wismuth besteht, dazu keine Neigung hat. Im letzteren Fall wird sie (vermöge ihrer Relation zu dem umgebenden Medio) von stärkeren zu schwächeren Kraft-Orten getrieben; im ersteren Fall hat sie auch diese Tendenz, allein die hinzugekommene Richtkraft hat keine Relation zu dem umgebenden Medio, sondern nur zu dem Stärke-Unterschiede der Magnetkraft, wie sie in verschiedenen Richtungen innerhalb der Kugel selbst entwickelt wird. Diese Erscheinungen machen den unter dem Namen magnekrystallische Wirkung bekannten Zweig der Wissenschaft aus. Frühere Versuche (2499 bis 2501) haben gezeigt, daß sich beim Wismuth die Beziehung zwischen der Magnetkraft in der axialen und der aequatorialen Richtung nicht verändert, wenn man als umgebendes Mittel vom Wasser zur Eisenvitriol-Lösung übergeht. Diese Gleichheit ist vielleicht von andern Physikern bestätigt worden, möglicherweise auch bei anderen Substanzen; da mir aber keine genauere Untersuchung bekannt ist, so hielt ich es nützlich für meine eigenen Ansichten, welche gerade jetzt sicherere Beweise als die bisherigen erforderten, die experimentellen Resultate zu erweitern und auszudehnen.

3366. Die von mir angewandte Methode, die möglichen, durch verschiedene Umstände erzeugten Kraftveränderungen zu vergleichen, bestand darin, daß ich den Gegenstand, einen Magnekrystall z. B., an einen Torsionsfaden oder Draht aufhängte, ihn in das Magnetfeld brachte, den Torsionszeiger so stellte, daß er, wenn der Krystall die stabile