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Qualität entsprechen einer Haupt-Magnekrystallaxe und sie würde stets eine demgemäße Richtung annehmen, d. h. sich axial im Magnetfelde stellen.

3385. Magnekrystalle können zur Messung der Magnetkraft gerade so angewandt werden wie Magnetnadeln, und von gewissen Gesichtspunkten aus sind sie gar genauer. Ein Magnekrystall ist in allen seinen Theilen von gleicher Beschaffenheit; er scheint unter derselben Inductionskraft genau denselben Zustand anzunehmen, wogegen die Kraft einer Magnetnadel sich unter der inductiven Wirkung leicht verändert, und die Rückkehr zu ihrem früheren Zustand bei Aufhörung dieser Wirkung unsicher ist. Er ist auch unabhängig vom umgebenden Mittel. Folglich kann er in gewissen Fällen durch den Betrag der zu seiner Ablenkung erforderlichen Torsion ein wahreres und sichereres Kraftmaaß liefern.




3386. Daß Magnekrystalle in verschiedenen Richtungen mit verschiedenen Kraftgraden angezogen und abgestoßen werden, ist längst von mir (2841) und Anderen nachgewiesen worden. Da der Kraft-Unterschied bei Veränderung des umgebenden Mittels constant bleibt (3381), so folgt daraus die Möglichkeit, einen Magnekrystall und ein so bezügliches Medium zu finden, daß die Anziehung und Abstoßung des Krystalls als Ganzes wechselseitige Größen (convertible terms) werden, die von der Lage des Krystalls in den Kraftlinien abhängen. Ich war begierig, dieß experimentell zu prüfen, besonders für den Fall eines bloßen Raums oder eines Vacuums ringsum den Krystall; ich wählte deshalb gewisse Magnekrystalle, welche günstige Resultate versprachen.

3387. Der schon (3377) angewandte Turmalinkrystall erwies sich paramagnetisch, nicht bloß in Wasser und Luft, sondern auch in gesättigter Eisenvitriollösung; obwohl er, je nach seiner Lage, sehr auffallende Unterschiede im Grade der Anziehung in allen Medien zeigte, wurde er für jetzt bei Seite gelegt.