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durchdringenden Strömen von Einer Elektricität zu erwarten, und wie sehr müßten sie abweichen, nicht bloß von dem gewöhnlichen Strom, in welchem wir beide Elektricitäten als gleichzeitig zu gleichem Betrage vorhanden und in entgegengesetzten Richtungen wandernd annehmen, sondern auch von einander? Die Thatsachen, obwohl vortrefflich, sind jedoch allmählich von Becqucrel[1], Andrews[2] und Anderen richtiger erklärt; und, wie ich erfahre, hat Professor Ohm[3] in seiner genauen Untersuchung all der Phänomene das Werk vollendet, indem er gezeigt, daß nicht nur ähnliche Erscheinungen bei guten Leitern stattfinden können, sondern auch bei der Seife u. s. w. viele der Erscheinungen bloße Folgen der durch elektrolytische Action entwickelten Körper sind.

1636. Ich schließe daher, daß die Thatsachen, auf welche die Unipolarität gegründet ward, nicht im Widerspruch stehen mit jener Einheit und Untheilbarkeit des Charakters, welche, wie ich behauptete, der Strom besitzt, eben so wenig als die Erscheinungen der Säule selbst, welche wohl einen Vergleich mit denen der unipolaren


  1. Becquerel, Annal. de chim. 1831. T. XLVI p. 238.
  2. Andrews, Philosoph. Magaz. 1836. IX, p. 182. (Annalen, Bd. XXXXIII. S. 310.)
  3. Schweigger’s Journal, 1830, Bd. LIX, S. 385. – Nicht deutsch verstehend, bekenne ich mit ungemeinem Bedauern, daß mir die vielen, in dieser Sprache veröffentlichten, sehr werthvollen Aufsätze über experimentelle Elektricität nicht zugänglich sind, ich ihnen also keine Gerechtigkeit widerfahren lassen kann. Ich ergreife auch diese Gelegenheit, um noch einen Umstand anzuführen, der mir große Sorge macht, und, wie ich erfahre, den Schein einer Rücksichtslosigkeit gegen die Arbeiten Anderer auf mich wirft, nämlich den allmähligen Verlust des Gedächtnisses seit einigen Jahren. Oft, wenn ich gegenwärtig einen Aufsatz lese, entsinne ich mich, daß ich ihn schon zuvor gesehen; und ich würde mich erfreut haben, wenn ich seiner zur rechten Zeit mich erinnert und im Fortgang meiner eignen Aufsätze erwähnt hätte.
    M. F.