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der Entladung zwischen benachbarten Theilchen. Je schwächer der Spannungszustand, bei welchem die Entladung zwischen den Theilchen eines Körpers stattfindet, ein desto besserer Leiter ist dieser Körper. Nach dieser Ansicht, kann man sagen, sind Isolatoren diejenigen Körper, deren Theilchen den Polarisationszustand festhalten können, Leiter dagegen solche, welche nicht bleibend polarisirt werden können. Irre ich mich nicht bei meiner Vertheilungstheorie, so ist die Reduction dieser beiden (so lange getrennt gehaltenen) Effecte auf eine Wirkung anliegender Theilchen und auf Ein gemeinschaftliches Gesetz ein sehr wichtiges Resultat, und andrerseits ist die Identität des Charakters, welche beide durch Betrachtung nach meiner Theorie erlangen (1326), muthmaaßlich ein neuer Beweis zu Gunsten der Richtigkeit dieser letzteren.


1339. Daß Wärme einen großen Einfluß auf die bloße Leitung ausübt, ist bekannt (445); in einigen Fällen verändert sie den Charakter der Körper gänzlich (432. 1340). Harris hat indeß gezeigt, daß sie auf die Gase oder wenigstens die Luft in keiner Beziehung wirkt[1], und Davy hat uns gelehrt, daß bei einer Klasse, den Metallen, das Leitungsvermögen durch sie verringert wird[2].

1340. Ich beschrieb früher eine Substanz, deren Leitungsvermögen durch Wärme erhöht wurde, nämlich Schwefelsilber (433. 437. 438). Seitdem habe ich eine andere gefunden, die sich eben so verhält; dieß ist Fluorblei. Als ein Stück dieser Substanz, das geschmolzen worden und erkaltet war, in den Kreis einer Volta’schen Batterie gebracht wurde, hemmte es den Strom. Als es


  1. Phil. Transact. f. 1834 p. 230.
  2. Ibid. p. 1821 p. 431.