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641) In ein Gemeng von 49 Volumen Sauerstoff und Wasserstoff (638) mit einem Volum ölbildenden Gases wurde eine wohl zubereitete Platinplatte gebracht. Nach Verlauf von zwei Stunden, während welcher beobachtet wurde, war die Verminderung des Gases kaum merkbar; allein als 24 Stunden darauf nachgesehen wurde, fand sich die Röhre in Stücke zersprungen. Die Wirkung war also, obwohl sehr verzögert, doch zuletzt eingetreten und auf’s Höchste gestiegen.

642) Mit einem Gemeng von 99 Volumen Sauerstoff und Wasserstoff (638) nebst einem Vol. ölbildenden Gases trat nach 50 Minuten eine schwache Wirkung ein; sie beschleunigte sich (630) bis zur 85sten Minute, und wurde dann so intensiv, daß das Gemeng verpuffte. Ein sehr hübsches Beispiel von der verzögernden Wirkung des ölbildenden Gases.

643) Platten, mit Alkali und Säure zubereitet (605), gaben entsprechende Wirkungen.

644) Aus diesen Versuchen erhellt deutlich, daß das ölbildende Gas, selbst in geringen Mengen, das sehr merkwürdige Vermögen besitzt, die Vereinigung von Sauerstoff und Wasserstoff unter diesen Umständen zu verhindern, und zwar ohne irgend die Kraft des Platins zu schwächen.

645) Ein anderes auffallendes Beispiel einer solchen Störung liefert das Kohlenoxydgas, besonders im Gegensatz zur Kohlensäure. Ein Gemeng von einem Volum Sauerstoff und Wasserstoff (638) mit 4 Vol. Kohlensäure wurde durch eine mit Säure u. s. w. (605) zubereitete Platinplatte sogleich ergriffen, und nach fünf Viertelstunden war fast aller Sauerstoff und Wasserstoff verschwunden. Gemenge, die weniger Kohlensäure enthielten, wurden noch leichter afficirt.

646) Wenn aber Kohlenoxyd statt der Kohlensäure genommen wurde, fand nicht die geringste Wirkung statt, und selbst, wenn das Kohlenoxyd nur ein Achtel des