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(524) eine gleichförmige allgemeine Richtung giebt.

542) Nach meiner Theorie wird ein Element oder eine unter den beim Versuche obwaltenden Umständen unzersetzbare Substanz (wie z. B. eine verdünnte Säure oder ein verdünntes Alkali) nicht übertragen oder von Pol zu Pol fortwandern, so lange es nicht in chemische Beziehung tritt zu einem andern Elemente oder eine andere Substanz, die in entgegengesetzter Richtung fortzugehen strebt; denn sie betrachtet den Effect als wesentlich abhängig von der wechselseitigen Beziehung solcher Theilchen. Allein die Theorien, welche die Wanderung der Elemente von Anziehungen und Abstoßungen der Pole ableiten, erfordern keine solche Bedingung, d. h. es ist kein Grund vorhanden, warum die Anziehung abseiten des positiven Pols und die Abstoßung abseiten des negativen Pols, welche ein zwischen beiden Polen befindliches Theilchen freier Säure erleidet, nicht eben so stark seyn sollten (bei gleicher Stärke der elektrischen Ströme) als im Fall das Theilchen zuvor mit Alkali verbunden gewesen wäre; im Gegentheil hätte man allen Grund zu der Vermuthung, daß sie im ersten Fall, wo sie keine kräftige chemische Verwandtschaft zu überwinden haben, stärker seyn und die Säure schneller zu dem positiven Pole führen müßten[1]. Dennoch ist dieß nicht der Fall, wie durch die Versuche mit freier und gebundener Säure gezeigt worden ist (526. 528).

543) Hrn. de la Rive’s Theorie, wie ich sie verstehe, erfordert auch nicht, daß die Theilchen sich in Verbindung befinden müssen; sie nimmt nicht einmal an, daß wo es zwei Reihen von Theilchen giebt, die fähig sind sich mit einander zu verbinden und durch einander fortzugehen, dieselben sich wirklich verbinden, sondern


  1. Selbst Humphry Davy meint, die Anziehung des Pols würde von einem Theilchen einem anderen gleicher Art mitgetheilt (483).