Seite:Experimental-Untersuchungen über Elektricität 03.pdf/5

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
I. Voltasche Elektricität.

268) Spannung. Untersucht man die Enden einer voltaschen Batterie von 100 Plattenpaaren mit einem gewöhnlichen Elektrometer, so findet man sie bekanntlich positiv und negativ. An dem nämlichen Ende der Batterie stoßen die Goldblättchen einander ab, an den entgegengesetzten Enden befindlich, ziehen sie sich an, selbst wenn zwischen ihnen eine Luftschicht von einem Zoll und mehr in Dicke befindlich ist.

269) Daß gemeine Elektricität sich aus Spitzen mit Leichtigkeit in die Luft entladet, sie stark verdünnte und auch erhitzte Luft, wie z. B. eine Flamme, ohne weiteres durchdringt, rührt von ihrer hoben Spannung her. Ich suchte daher nach ähnlichen Wirkungen bei der Entladung voltascher Elektricität und gebrauchte dabei als Probe für den Durchgang der Elektricität entweder das Galvanometer oder die chemische Action, welche in der weiterhin (312. 316) beschriebenen Vorrichtung erzeugt wurde.

270) Die voltasche Batterie, über welche ich zu verfügen hatte, bestand aus 140 Paaren vierquadratzölliger Platten, mit Doppelplatten von Kupfer. Sie war völlig isolirt, und brachte ein Goldblatt-Elektrometer bis zu der Divergenz von etwa einem Drittelzoll. Ich bemühte mich, diese Batterie durch feine Spitzen, die sehr sorgfältig angeordnet und einander genähert waren, in der Luft sowohl als in einer leergepumpten Glocke zu entladen, konnte aber keine Anzeigen eines Stromes erhalten, weder durch magnetische noch durch chemische Action. Hierin zeigte sich jedoch keine Verschiedenheit zwischen voltascher und gemeiner Elektricität; denn wenn eine Leidner Batterie (291) so geladen ward, daß sie das Goldblatt-Elektrometer zu gleich starker Divergenz brachte, zeigten jene Spitzen sich ebenfalls unfähig sie bis zur Ausübung magnetischer oder chemischer Wirkungen zu entladen. Dieß geschah, nicht weil die gemeine