Seite:Experimental-Untersuchungen über Elektricität 02.pdf/9

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ein Messingdraht eingeschraubt, und die Kugel entweder mit der Hand an dem Drahte umgedreht, oder zuweilen mit ihrem Draht auf ein ausgekerbtes Stück Holz gelegt und mit der Hand in Umdrehung versetzt. Bei Ruhe gab sie keine Anzeigen von Magnetismus.

163) Zur Entdeckung der Ströme wurde eine doppelte Magnetnadel von folgender Construction angewandt. Eine Nähnadel wurde, nachdem der Kopf und die Spitze von ihr abgebrochen worden, magnetisirt, dann in der Mitte durchbrochen, und jeder der beiden dadurch erhaltenen Magnete in einen Strohhalm unter rechtem Winkel eingesteckt, etwa vier Zoll von einander entfernt, zwar in einer und derselben Ebene, aber in umgekehrter Lage unter sich. Der Halm wurde an einem etwa sechs Zoll langen Faden umgesponnener Seide aufgehängt, und letzterer an einen Stift befestigt, der durch den Pfropf in der Mündung einer cylindrischen Flasche ging. Der so erhaltene Apparat war völlig gegen die Luft gesichert, dem Einfluß des Erdmagnetismus wenig unterworfen, aber doch sehr empfindlich gegen magnetische und elektrische Kräfte, die in die Nähe einer oder der andern dieser Nadeln gebracht wurden.

164) Nachdem die Nadeln in die Ebene des magnetischen Meridians gebracht worden, wurde die Kugel neben der Flasche westlich von den Nadeln aufgestellt, so daß ihr Mittelpunkt mit der oberen Nadel in einer Horizontal-Ebene, und ihre Axe in dem magnetischen Meridian, senkrecht gegen die Neigungslinie lag. Beim Rotiren der Kugel fand sogleich eine Wirkung auf die Magnetnadeln statt; bei Umkehrung der Rotation wich die Nadel wiederum ab, aber nach der entgegengesetzten Seite. Rotirte die Kugel von Ost aufwärts nach West, so ging der gezeichnete Pol westwärts oder nach der Kugel hin. Hatte man die Kugel an der Ostseite der Nadeln aufgestellt, und rotirte sie, wie vorhin, von Ost aufwärts nach West, so wich die Nadel noch in derselben