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78) Zu Anfange dieses Aufsatzes (2.) habe ich Gelegenheit gehabt, eines Versuchs von Ampère, als eines von der Vertheilung elektrischer Ströme abhängigen und vor der gegenwärtigen Untersuchung angestellten, zu erwähnen, und später (62 u. s. w.) bin ich zu Schlüssen gelangt, welche die Richtigkeit dieses Versuchs in Zweifel zu setzen scheinen. Ich bin es daher Hrn. Ampère schuldig , mich deutlicher zu erklären. Wenn eine Kupferscheibe[1], sagt Hr. Ampère, an einen Seidenfaden aufgehängt, mit einem spiral- oder schraubenförmigen Draht umgeben, und durch diesen eine kräftige Volta’sche Batterie entladen wird, so dreht sich die Kupferscheibe, wenn man ihr gleichzeitig einen Magnetstab nähert, sogleich, und nimmt eine Gleichgewichtslage an, in die sich genau die Spirale bei freier Beweglichkeit gedreht haben würde. Ich bin nicht im Stande gewesen, diese Wirkung, noch irgend eine andere Bewegung zu erhalten; doch kann das Mißlingen im letzteren Fall davon herrühren, daß der Strom, wegen seiner momentanen Existenz nicht Zeit genug hatte, das Trägheitsmoment der Scheibe zu überwinden (11. 12.). Vielleicht ist Hrn. Ampère die Bewegung gelungen, weil sein elektro-magnetischer Apparat empfindlicher und kräftiger war, oder er hat auch nur die von dem Aufhören der Action herrührende Bewegung erhalten. Allein alle meine Versuche suchen den Sinn des von Hrn. Ampère aufgestellten Satzes: »daß ein elektrischer Strom die Elektricität in neben ihm befindlichen Leitern in gleicher Richtung mit den seinigen in Bewegung zu setzen trachte,« umzukehren, denn sie neigen, daß der erregte Strom eine entgegengesetzte Richtung besitzt (26. 53.), so wie, daß die Wirkung momentan


  1. Nach Hrn. Ampère’s eigener Angabe (d. Ann. B. XXIV (100), S. 614) und der früheren von Hrn. Becquerel (diese Annal. B. VIII (84), S. 368) wurde dieser Versuch nicht mit einer Scheibe, sondern mit einem ringförmigen Streifen von Kupfer angestellt.
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