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Sie gingen eine Weile schweigend neben einander, beide in Gedanken nicht angenehmer Art versunken.

„Wenn die Frau Gräfin,“ sagte der Alte auf einmal, und fuhr unwillkürlich mit der Hand nach dem Hute, „wenn die Frau Gräfin noch am Leben wäre, so was wär’ nie geschehen … Und hier –“ setzte er, in plötzlich verändertem Tone hinzu, – „thät’ es auch anders aussehn!“

Er deutete auf den großen, mit verschwenderischem Luxus erbauten Meierhof, dem sie sich allmälig genähert hatten.

Paul meinte, das könne man doch nicht wissen, aber daß es hier nicht aussehe, wie sich’s gehöre, sei allerdings ausgemacht. In der That, darüber konnte kein Zweifel herrschen. Das Vieh in schlechtem Stande, die Gebäude vernachlässigt, die kostbaren Maschinen, die Paul aus England geschickt hatte, zwar noch nicht benützt, aber schon beschädigt, im Freien, jedem Unwetter ausgesetzt, während der Schuppen daneben mit elendem Gerümpel angefüllt war. Alles schmutzig, unordentlich durcheinander geworfen, alles verwahrlost, und weder Knecht noch Magd sichtbar, kein Mensch in der Nähe, den man hätte fragen können: „Wie geht das zu?“

Balthasar steckte die Pfeife, ohne sie jedoch anzuzünden, zwischen die Zähne, stemmte beide Arme in die Seiten und sagte: „Die Frau Gräfin ist todt, die alten Herrschaften sehen nix mehr – und Sie …“ sein Mund verzog sich ironisch: „Sie haben halt gar zu viel zu thun!“




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Marie von Ebner-Eschenbach: Nach dem Tode. In: Erzählungen. Berlin: Gebrüder Paetel, 1893, Seite 381. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erz%C3%A4hlungen_von_Marie_von_Ebner-Eschenbach.djvu/387&oldid=- (Version vom 31.7.2018)