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Verwirrt und fassungslos, wie ein ertappter Verbrecher, wandte sich Kamnitzky ab. Er war durchschaut. Sein prächtig angelegter Plan gescheitert! … Wie hatte er sich alles so schön eingerichtet! den alten Nachbarn, deren Kümmernissen er ein Ende machen wollte, von den Geschäften erzählt, die ihn nach der Stadt riefen, versprochen „bei dieser Gelegenheit – vorausgesetzt, daß ihm Zeit dazu übrig bliebe,“ den Paul zu besuchen. „Aber ja nicht sagen, daß sein Schweigen uns Sorge macht!“ – „Sorge macht es Ihnen? ist das möglich? Nein! nein! kein Wort, das versteht sich …“ In der Stadt war er mehrere Tage herumgezogen, die Pflastersteine zählen, seine beste Unterhaltung, um nur mit gutem Gewissen sagen zu können: „Ich bin schon lange da!“ um nur nicht merken zu lassen, daß er Eile habe ihn zu sehen, den Renegaten. Und nun … Was sind Entwürfe? Was ist ein menschlicher Vorsatz? Das ganze Gewebe seiner Intrigue lag kläglich nackt am Tage! So schlau angelegt, so diplomatisch ausgeführt – das heißt, wie man’s nimmt: bei der Ausführung, da hat es gehapert … da hat ihm sein „verfluchtes Temperament“ einen Streich gespielt …

Stumm grollend empfahl sich Kamnitzky. Von dem überraschten Hausherrn gefolgt, eilte er durch den Salon, das Vorzimmer, in das Treppenhaus. Er nahm die Hand nicht, die Paul ihm beim Abschiede bot, drückte seinen Hut fest in die Stirn und eilte stolzen Schrittes die Treppe hinab.

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Marie von Ebner-Eschenbach: Nach dem Tode. In: Erzählungen. Berlin: Gebrüder Paetel, 1893, Seite 347. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erz%C3%A4hlungen_von_Marie_von_Ebner-Eschenbach.djvu/353&oldid=- (Version vom 31.7.2018)