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Am folgenden Tage, um zwei Uhr, ließen Eberstein und Sonnberg sich bei der Gräfin anmelden. Klemens trug eine Zeitlang die Kosten der Unterhaltung, gestand aber plötzlich, daß er heute nur gekommen sei, um zu gehen, da eine Verabredung mit seinem Geschäftsmanne ihn an das andere Ende der Stadt rufe, und verabschiedete sich mit einem freudestrahlenden Blick auf Marianne und einem Blick voll väterlichen Wohlwollens auf Paul.

Von ihrem Fenster aus, das in den hellen, geräumigen Hof hinabging, hatte Thekla die beiden Herren kommen und den Fürsten sich nun entfernen gesehen. Sonnberg war allein bei ihrer Mutter. Jetzt, ganz gewiß jetzt, stellt er seinen Antrag. Er sagt, daß er von Thekla dazu berechtigt sei. Eine Pause! eine halbe Minute Pause: der Anstand will’s und so gehört es sich. – Das Mädchen sah nach der Uhr auf dem kleinen Schreibtisch. Die halbe Minute war vorbei, und Mama spricht vielleicht in diesem Augenblicke: „Ich vertraue Ihnen die Zukunft meiner einzigen Tochter an …“ Die gute Mama! Theklas rosige Lippen, die sich soeben mit einem prächtigen Ausdruck muthwilliger Ueberlegenheit aufgeworfen hatten, verzogen sich ein klein wenig, wie die eines verwöhnten Kindes, dem man ins Gewissen redet und das mit seiner Rührung kämpft. Ihre Pulse begannen rascher zu schlagen, eine nie gefühlte Bangigkeit beengte ihre Brust. Sie erhob sich, trat an das Fenster und blickte hinab in den Hof.

Da steht Sonnbergs Equipage. Ein kleines dunkles

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Marie von Ebner-Eschenbach: Nach dem Tode. In: Erzählungen. Berlin: Gebrüder Paetel, 1893, Seite 323. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erz%C3%A4hlungen_von_Marie_von_Ebner-Eschenbach.djvu/329&oldid=- (Version vom 31.7.2018)