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um dort Agronomie zu studiren, und traf endlich, heiß und ungeduldig ersehnt, zu bleibendem Aufenthalte im Elternhause ein. Nun hieß es zeigen, was er gelernt hatte! es hieß Neuerungen einführen, die wirthschaftlichen Zustände seines Erbgutes verbessern, der ganzen Gegend ein Beispiel geben zu heilsamer Nachahmung. Der stumpfe Widerstand, der seinem Eifer, das Mißtrauen, das seinem guten Willen entgegengebracht wurden, entmuthigten ihn nicht – lange nicht! Als er aber nach Jahren rastlosen Fleißes immer wieder an die eingebildete und doch unübersteigliche Scheidewand zwischen Theorie und Praxis anrannte, als jeder seiner Erfolge mit Spott, jeder seiner Mißerfolge mit Schadenfreude begrüßt wurde, da riß ihm die Geduld, und Ueberdruß stellte sich ein. Dieser wurde noch erhöht durch die Unsicherheit der allgemeinen Lage, durch die trostlosen Verhältnisse des ganzen Landes. Oesterreich stand damals am Abgrund, an den die Sistirungspolitik es geführt; im Innern war der Hader der Nationalitäten entbrannt, von außen drohten Kämpfe auf Leben und Tod.

In der Ehe, die Paul, den heißesten Wunsch seiner Eltern erfüllend, mit ihrer Ziehtochter, einer armen Verwandten, geschlossen hatte, fand er kein Glück. Seine junge Frau war von ihm niemals geliebt worden, und er fühlte sich durch ihre Liebe nur gequält. So war ihm der Aufenthalt in der Heimath in jeder Weise vergällt, und freudig beinahe, als die Kriegsanzeichen sich mehrten, eilte er nach Wien und ließ sich als gemeinen Soldaten

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Marie von Ebner-Eschenbach: Nach dem Tode. In: Erzählungen. Berlin: Gebrüder Paetel, 1893, Seite 311. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erz%C3%A4hlungen_von_Marie_von_Ebner-Eschenbach.djvu/317&oldid=- (Version vom 31.7.2018)