Doch schtramm schtieht Jeder in Reh’ un Glied, —
Nu nimmt sich d’r Farschter salwer ä Harz,
Haar blickt noch ämol himm’lwarts
Un saat: „Verspracht m’r diss’n Morring,
Im Fall ich bleib, vor Fraa un Kinner zu sorring!“
Vor Fraa und Kinner richtiger Sorger zu sein.
D’r Farschter nimmt nu Abschied von dann Genoss’n
Un saat: „Ach, hette ich blus arscht geschossen!“
Mit muthing Blick, ’s Gewähr in d’r Hand,
Jetzt legt er aan, ä Blitz, ä Knall, —
Hin schtarzt das Thier mit dump’n Fall.
Vivatgeschrei dorrichbabt d’n Wald,
D’n Farscht’r lett dos jetzt noch kalt,
Mit’n Harschfänger gitt er nu drauf lus;
Doch kaum kimmt ’r nu aan d’rbei,
Do härnse dänn vonne ä machtig Geschrei.
Schprochlus schtieht Alles, kä Laut erschallt,
Lange Zeit verschtreicht, do rufft der Arschter:[1]
„Ach liewer Gott, d’r arme Harr Farschter!“
Sie schpringe d’rauf zu in greßter Hast
Un find’n d’n Farschter, dar hot än Baß imfaßt.
- ↑ Arschter = Erster.
Louis Kühnhold: Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart – Heft 1. Im Selbstverlag des Herausgebers, Sankt Andreasberg, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erz%C3%A4hlungen_vom_Oberharz_in_Oberharzer_Mundart_von_Louis_K%C3%BChnhold_%E2%80%93_Heft_1.pdf/22&oldid=- (Version vom 29.10.2023)