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Wöhlers (ist nach der Thür gegangen und hat sie geschlossen. Sich umdrehend): Ich möchte nicht, daß meine Frau uns stört –

Pastor Meiling: Nun, ich denke, Ihre Frau Gemahlin wird doch ganz besonders erfreut sein, wenn das Hindernis aus dem Wege geräumt ist.

Wöhlers: Das wohl – aber – Sie wissen ja doch – auf das weibliche Gefühl kann man sich nie verlassen – es ist besser so. Ja – was wollen wir also – was werden wir von ihm –

Pastor Meiling: Nun, zunächst muß er selbstverständlich seiner Verbindung mit Ihrer Tochter die kirchliche Weihe geben lassen.

Wöhlers: Natürlich.

Pastor Meiling: Und ferner muß er sich ausdrücklich verpflichten, Sie in Zukunft weder durch Worte noch durch Handlungen in solcher Weise zu kompromittieren, wie er es gethan. Man könnte das noch bestimmter, klarer fassen – – na, und wenn er darauf bestände, – er wird sich natürlich sträuben und sperren; er wird – mildere Bedingungen haben wollen – nun dann – könnte man ihm ja eventuell gestatten, unter anderem Namen seine sogenannte Schriftstellerei weiter zu betreiben – d. h. wenn er es durchaus will; von vornherein würde ich diese Konzession aber nicht machen –

Wöhlers: O bewahre!

Pastor Meiling: Überhaupt, Herr Wöhlers, seien Sie fest – ja – ich darf wohl sagen: seien Sie hart;

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Otto Ernst: Die größte Sünde. Conrad Kloss, Hamburg 1895, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ernst_Die_groesste_Suende.djvu/96&oldid=- (Version vom 31.7.2018)