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sich zusammenthun und mit eiserner Energie den Grundsatz durchführen: Dem Gottlosen keine Arbeit!

Wolfgang: (auffahrend) Mann des Glaubens, muß ich Sie daran erinnern, daß Sie mit leichtem Herzen Gesetz und Recht durchbrechen wollen? Daß Sie Ihre Mitbürger aufreizen zur Umgehung eines Gesetzes das jedem Bürger unseres Staates Freiheit des Gewissens gewährleistet? Seltsam, daß ich Ihnen das Gewissen schärfen muß, Herr Seelenhirt! Toleranz, sagten Sie, sei Schwachherzigkeit? Nein, Herr Pastor, seien Sie doch nicht schwachherzig, treten Sie auf den Plan für Ihre Lehre – ich bin der Letzte, der Sie hindern will – aber seien Sie tolerant, d. h. kämpfen Sie mit anständigen Waffen des Geistes, nicht aber mit Gewalt und Chikane!

Wöhlers: Nein, das geht denn doch nicht an! (gegen Wolfgang) Ich muß dir bemerken, daß die beleidigende Art und Weise, in der du den Herrn Pastor –

Pastor Meiling: Nunununu – lassen wir das, Herr Wöhlers! Obwohl ich bekennen muß, daß ich den Ton Ihrer Erwiderungen, der mich etwas – nun sagen wir: an Volksversammlungen erinnert – nicht gewohnt bin, will ich Ihnen doch erwidern. Reden Sie sich wirklich ein, daß es im Sinne der Gesetzgeber lag, unser Volk zu entchristlichen? (mit stillem Triumph) Was glauben Sie wohl, giebt die Regierung Ihnen oder uns recht?

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Otto Ernst: Die größte Sünde. Conrad Kloss, Hamburg 1895, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ernst_Die_groesste_Suende.djvu/31&oldid=- (Version vom 31.7.2018)