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darauf so krank wurde, waren wir von allen Mitteln entblößt. Und meine Krankheit hat viel, viel Geld gekostet.

Scharff: So viel leider, daß ich armer Lump Ihrem Mann nicht den zwanzigsten Teil davon geben konnte.

Magdalene: Meine Eltern haben das Geld hergegeben.

Scharff: Ihre Eltern. Ich hab’ es mir gleich gedacht.

Magdalene (bitter): Aber nicht umsonst. Sie verlangten – Pastor Meiling stand dahinter – daß Wolfgang sie nicht länger durch seine ärgerniserregenden Schriften kompromittiere, daß er in Zukunft schweige, und vor allem, daß wir uns von einem Geistlichen trauen ließen.

Scharff (schnell): Und Behring ging darauf ein?

Magdalene: Sehen Sie – wie erstaunt Sie nun selbst fragen! Und Sie haben seine Festigkeit so oft verspottet!

Scharff (schweigt betreten).

Magdalene: Er ging natürlich nicht sogleich darauf ein. Er ging zu Geldverleihern – zu Wucherern – aber er konnte keine Bürgen stellen –

Scharff: Ich weiß, ich weiß. Ich konnte ihm nicht einmal Bürgen verschaffen. Ich habe selbst Schulden – und meine Praxis hier bietet noch immer keine Aussichten. Ich werde anderswo hin übersiedeln müssen. –

Magdalene: So mußte er sich demütigen.

Scharff: Wie erträgt es Ihr Mann?

Magdalene (laut aufweinend): Ach, das ist ja das Schreckliche! Es vernichtet ihn. Doktor, dieser starke,

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Otto Ernst: Die größte Sünde. Conrad Kloss, Hamburg 1895, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ernst_Die_groesste_Suende.djvu/104&oldid=- (Version vom 13.6.2022)