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Meine Burg ist nicht mehr fern
Wird’ bald oben seyn.
Knapp schließ näher Dich an mich,
Bleib mir nicht zurück:
Der Verfolger nähert sich,
Doch ich trag’ mein Glück.

Stoß mich nicht von Dir, o Maid!
Sieh, ich mein’ es gut.
O! Du holde süße Last
Enger halt’ ich Dich umfaßt,
Gält’ es all mein Blut!
Edler Schimmel, tummle Dich!
Sey der Berg auch steil,
Sieh! Dich treibt des Spornes Stich,
Mich der Liebe Pfeil.




Pochmanns Venus und Amor.

Wie mit bittendem Blick er aufsieht zur lieblichen Mutter
      Daß sie schone, und nicht senden ihm heiße den Pfeil.
Denn wohl schelmisch ist er, es zeigen’s die Grübchen der Wange,
      Aber es heget doch auch Mitleid des Kindes Gemüth.
Doch die Mutter voll Reiz, süß lehnend die herrlichen Glieder
      Auf der Wolken Gesäum, zeiget das schuldige Herz
Welches der strafende Pfeil recht schmerzlich berühren nun müsse
      Weil es die Hohe verhöhnt, welche doch Göttin des Alls.
Aber sie weiß es ja wohl, es wandeln sich Schmerzen in Wonnen,
      Und für der Heilung Glück trägt man die Wunde so gern.