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Röslers Familienbild.

Wär’ ich Dir gleich, Du Künstlersmann,
Der selbst sein Haus sich malen kann,
Nicht lieblicher wollt’ ich es zeichnen,
Um mir’s recht herzig anzueignen.

Ich malte mir am Schatten-Baum
Hold Weibchen, halb im Liebes-Traum,
Und auf der Mutter zartem Schooße
Der Gattenliebe jüngste Rose.

Das blonde Mädchen neben ihr,
Ein Engelchen an Schönheit schier,
Und dann die beyden ältsten Kinder
Zwar sinniger, doch hold nicht minder.

Und Blumen, und des Frühlings Frucht,
Die Kinder hätten sie gesucht,
Und spielten fröhlich mit der Kleinen,
Daß Blumen alle so vereinen.

Ich aber käm, von hinten vor,
Huscht Weiblein, „Grüß Dich Gott!“ ins Ohr,
Und freute still mich im Gemüthe
Der holden Frucht, der zarten Blüthe. –

Doch wär’ ich auch ein Künstlersmann,
Der so sein Haus sich malen kann,
Und hätte Deine braven Gaben,
Ich konnt es doch gemalt nur haben!