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Johann Wolfgang von Goethe: Elegien. In: Die Horen, 2. Bd., 6. St., S. 1-44 | |
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Und es floh der Profane, da bebte der wartende Neuling,
Den ein weißes Gewand Zeichen der Unschuld umgab.
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Wunderlich irrte darauf der Eingeführte durch Kreise Seltner Gestalten, im Traum schien er zu wallen, denn hier
Wanden sich Schlangen am Boden des Tempels, verschlossene Kästchen,
Reich mit Aehren umkränzt, trugen hier Mädchen vorbey,
Vielbedeutend gebärdeten sich die Priester und summten,
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Ungedultig und bang harrte der Lehrling auf Licht.Erst nach vielen Proben, oft wiederkehrend, erfuhr er,
Was der geheiligte Kreiß seltsam in Bildern verbarg.
Und was war das Geheimniß? als daß Demeter die große
Sich gefällig einmal auch einem Helden bequemt,
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Als sie dem edlen Jasion, dem rüstigen König der Kreter,Ihres unsterblichen Leibs holdes Verborgne gegönnt.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Elegien. In: Die Horen, 2. Bd., 6. St., S. 1-44. Cotta, Tübingen 1795, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Elegien_(Goethe).djvu/22&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Johann Wolfgang von Goethe: Elegien. In: Die Horen, 2. Bd., 6. St., S. 1-44. Cotta, Tübingen 1795, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Elegien_(Goethe).djvu/22&oldid=- (Version vom 31.7.2018)