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Johann Wolfgang von Goethe: Elegien. In: Die Horen, 2. Bd., 6. St., S. 1-44

Also sprach die Geliebte und nahm den Kleinen vom Stuhle,
     Drückt ihn küssend ans Herz, Thränen entquollen dem Blick.
Und wie saß ich beschämt, daß Reden feindlicher Menschen

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     Dieses liebliche Bild mir zu beflecken vermocht.

Dunkel brennt das Feuer nur augenblicklich und dampfet,
     Wenn das Wasser die Glut stürzend und gähling verhüllt.
Aber sie reinigt sich schnell, verjagt die trübenden Dämpfe,
     Neuer und mächtiger dringt leuchtend die Flamme hinauf.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Elegien. In: Die Horen, 2. Bd., 6. St., S. 1-44. Cotta, Tübingen 1795, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Elegien_(Goethe).djvu/14&oldid=- (Version vom 31.7.2018)