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„B....r und G....l“ (= M. J. Grebel und J. N. Becker): Elegie auf den Tod von Leopold des Zweiten römischen Kaisers

Das nenn’ ich mir ein Leben,
ein Schauspiel – doch ein Schauspiel nur –
schön, wie es Götter geben,
doch unterbrach es die Natur.
Sein Tagwerk ist gesponnen,
die Parze schnitt’s entzwei,
der Sand im Glas zerronnen,
der schöne Traum – vorbei.

Ach weine, Deutschland, weine!
Er zahlte der Natur den Sold;
dumpf hallt’s bis her zum Rheine:
„dahin ist Kaiser Leopold“.
Ein Mann war Er, euch Allen,
ihr Deutschen, gut und hold;
und doch ist Er gefallen,
dahin ist Leopold.


Empfohlene Zitierweise:
„B....r und G....l“ (= M. J. Grebel und J. N. Becker): Elegie auf den Tod von Leopold des Zweiten römischen Kaisers. [Ohne Ort] 1792, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Elegie_auf_den_Tod_von_Leopold_des_Zweiten_r%C3%B6mischen_Kaisers_(1792).pdf/7&oldid=- (Version vom 6.6.2018)