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„B....r und G....l“ (= M. J. Grebel und J. N. Becker): Elegie auf den Tod von Leopold des Zweiten römischen Kaisers

Der Mann trug Deutschlands Krone,
doch ein und zwanzig Monde nur;
Weh’, daß zu Seinem Lohne
itzt schon der Tod’s-Pfeil Ihn durchfuhr.
Er säte guten Saamen
auf deutschen Boden hin,
doch eh’ die Früchte kamen,
war Er dahin – dahin. –

Er stand auf deutscher Erde
der hundertjähr’gen Eiche gleich,
und auf Sein mächt’ges Werde
flieht Mars und sein Gefolg das Reich.
Auf himmlischem Gefieder
senkt Göttinn Fride sich
durch Ihn auf uns hernider;
des freu’t der Deutsche sich.

Nun konnten alle Zweige
von Menschen sich des Lebens freun;
im Schatten dieser Eiche
wie Götter ruhn und glücklich seyn;
denn Josef war gerochen,
der Belgen Wuth gestillt,
des Türken Schwerd zerbrochen
und Deutschlands Wunsch erfüllt.

Empfohlene Zitierweise:
„B....r und G....l“ (= M. J. Grebel und J. N. Becker): Elegie auf den Tod von Leopold des Zweiten römischen Kaisers. [Ohne Ort] 1792, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Elegie_auf_den_Tod_von_Leopold_des_Zweiten_r%C3%B6mischen_Kaisers_(1792).pdf/6&oldid=- (Version vom 6.6.2018)