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„B....r und G....l“ (= M. J. Grebel und J. N. Becker): Elegie auf den Tod von Leopold des Zweiten römischen Kaisers

Sein schöner Geist gewährte
in Florenz Ihm ein weites Feld;
Er trug bei Sich, und nährte
den Plan zu einer neuen Welt;
und schuf in Sturm und Flute
am Webe-Stul der Zeit,
mit unverdroßnem Mute
dem Staat ein goldnes Kleid.

Nur Ihm, dem Götter-Sohne,
gelang das große Wage-Stück:
Furcht und Ansehn Seinem Throne
zu geben, Seinem Volke Glück.
Aus Florenz ruft der Edle
ein irrdisch Himmel-Reich,
macht Menschen, Völker staunet,
macht Menschen Engeln gleich.

Er schlürft aus vollem Glase
der Vater-Freuden Honig-Trank;
erhält in ganzem Maase
beglückter Unterthanen Dank.
Obschon Er Feinde hatte,
doch war Er Niemand feind,
kurz: Er war Vater, Gatte,
Mensch, Bruder, Krist und Freund.

Empfohlene Zitierweise:
„B....r und G....l“ (= M. J. Grebel und J. N. Becker): Elegie auf den Tod von Leopold des Zweiten römischen Kaisers. [Ohne Ort] 1792, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Elegie_auf_den_Tod_von_Leopold_des_Zweiten_r%C3%B6mischen_Kaisers_(1792).pdf/5&oldid=- (Version vom 6.6.2018)